True Grit
Wie im letzten Eintrag dargestellt, sind Schusswaffen mit dem Western und Western-Filmen unweigerlich verbunden. Deshalb dürfen sie auch nicht in dem Film fehlen, um den es in diesem Blog-Eintrag gehen soll. Wie schon bei „The Ballad of Buster Scruggs“, handelt es sich bei dem folgenden um eine Produktion der Coen-Brothers, erschienen im Jahr 2010. Der Antiwestern bzw. Spätwestern gilt mittlerweile als Klassiker, wurde von den Kritiken sehr geschätzt und konnte zehn Nominierungen bei den Academy-Awards erlangen. Für „True Grit“ führten Ethan und Joel Coen Regie, und sie sind auch für das Drehbuch verantwortlich, welches auf dem Roman „True Grit“ aus dem Jahr 1968 basiert. Der Film dreht sich um ein junges Mädchen namens Mattie Ross, welches ihren Vater verloren hat – ermordet durch einen Mann namens Tom Chaney. Sie möchte ihn rächen, umso mehr als sich der örtliche Sheriff nicht für ihren Fall interessiert. Die 14-jährige Mattie nimmt deshalb die Zügel selbst in die Hand: Sie heuert kurzerhand einen US-Marshal namens Rooster Cogburn an, der als trunksüchtig und unberechenbar gilt. In den Worten von Mattie – jemand mit „true grit“ (dt. echter Mumm). Der möchte den Auftrag allerdings alleine abwickeln und sie anfangs auf seiner Reise nicht dabei haben.
Die Jagd beginnt
Doch nicht nur Mattie will Tom Chaney finden – auch ein Texas Ranger namens LaBoeuf sucht ihn, da er in Texas eines Verbrechens bezichtigt wird. Das führt zu einem Konflikt, da Mattie ihr Recht, den Mörder ihres Vaters hängen zu sehen, selbst geltend machen will. Doch Cogburn und LaBoeuf tun sich vorerst zusammen und lassen sie zurück. Als sie dann aufholt, bestreiten sie die weitere Reise zu dritt. Nicht lange, und ein neuer Streit bricht aus – und der Ranger macht sich selbst auf den Weg nach Chaney. Als sie dann eines Tages bei einem Fluss rasten, will Mattie etwas Wasser holen und steht plötzlich ihrem Feind gegenüber. Sie zückt einen Revolver, schießt – und kann Chaney leicht verwunden. Doch der zweite Schuss will nicht losgehen, und Chaney kann sie fangen. Er nimmt sie mit zu seiner Gang, sie scheint verloren. Im Lager (auf einem Berg gelegen) bekommt er dann die Anweisung vom Anführer ihr kein Haar zu krümmen, während der mit dem Rest der Gang das Lager verlässt. Als Chaney dann mit einem Messer auf Mattie losgehen will, kann ihn LaBoeuf in letzter Sekunde stoppen. Im Tal findet in der Zwischenzeit ein Duell auf Pferden statt – die Gang gegen Cogburn, drei gegen einen; Mattie und LaBoeuf beobachten es von oben mit Angst um ihren Freund.
Am Höhepunkt
Durch einen entscheidenden Schuss über 300 Meter (von LaBoeuf) können sie Cogburn retten – doch in der Zwischenzeit kommt Chaney wieder zu Bewusstsein und schlägt dem Ranger einen Stein auf den Kopf. Daraufhin schießt ihm Mattie mit LaBoeufs Gewehr in die Brust; der Rückstoß aber lässt sie einen Abhang hinunterfallen, wo sie in Wurzeln hängen bleibt. Cogburn kann sie schließlich retten, allerdings wurde sie von einer Schlange in die Hand gebissen. Der Marshal saugt ihr das Gift aus der Hand, und versucht sie in einem finalen, langen Ritt in Sicherheit zu bringen – was ihm letztlich auch gelingt. Wie auch schon in den bisher vorgestellten Filmen, finden sich auch hier zahlreiche typische Elemente und Merkmale des Westerns. Egal ob es Waffen, Pferde, Landschaften oder distinktive Charaktere sind. Das Besondere ist in diesem Fall die Rolle von Mattie, die als 14-jähriges Mädchen einen so präsenten Platz einnimmt. Durch sie wird die Geschichte erst wirklich lebendig, weil sie eigentlich diejenige ist, die wirklich „true grit“ besitzt. Das wird ihr auch von LaBoeuf an einer Stelle zugestanden. Insgesamt handelt es sich bei dem Film um einen sehenswerten Western, mit einer Story die klassisch und ungewöhlich zugleich ist, und wo sogar der Humor nicht zu kurz kommt.
Quellen
- Ethan & Joel Coen; „True Grit“ (2010)
- https://www.zeit.de/kultur/film/2011-02/film-true-grit-berlinale/komplettansicht