Komposition und Produktion von Werbemusik

Bei der Wahl von Werbemusik, bleiben den Produzenten nur zwei Möglichkeiten: Entweder das Lied selbst komponieren lassen, genau nach seinen Wünschen, oder ein schon Vorhandenes zu nutzen. Ein selbstkomponiertes Stück hat den Vorteil, dass wenn man genaue Vorstellungen hat, wie das Lied sein soll (Stimmung, Geschwindigkeit, Instrumentierung), es nach den eigenen Wünschen angepasst und verändert werden kann. Nachteile sind jedoch die sehr hohen Kosten und das mangelnde Musikwissen vieler Film- und Werbe-Produzenten. Dadurch gibt es oft nur vage Angaben über den genauen Stil oder das Tempo. Der Vorteil eines bereits existierenden Stückes ist, dass es schon zu vielen Szenen eine passende Musik gibt, sie nur von den richtigen Leuten gefunden werden und passend eingesetzt werden muss. Hier spielt die Erfahrung eine Schlüsselrolle. Bei dieser Wahl müssen Abgaben an die Verwertungsgesellschaften wie die GEMA gezahlt werden, wobei einem jedoch oft sehr große Production Music Archive zur Verfügung stehen, welche mit Verlagen zusammenarbeiten.

Produktionsmusik, Urheberrechtsfreie Musik

Auch wenn der Einsatz von speziell komponierter Musik ungebrochen ist und steigt, wird der gewaltige Musikbedarf der Werbeindustrie zu einem großen Teil von Library-Katalogen abgedeckt. Diese Sammlungen von unterschiedlichster Musik sind häufig von Verlagen angelegt und beinhalten Werke zu fast jedem Musikstil. Der Vorteil solcher Kataloge ist zum einen die enorme Auswahl an Musik, die bereitsteht, die Arbeit mit meist erfahrenen Musikexperten und die gleichzeitige Abwicklung der Lizenzen bei der GEMA und GVL durch die häufige Verbindung zu einem Verlag. Auch dort kommt es beim Preis jedoch immer auf die Nutzung der Musik und die Reichweite an.

Die Produktionsmusik beschäftigt sich also nur mit der Musik für den professionellen Einsatz mit meist kurzer Dauer, wie zum Beispiel Werbespots oder Filmsequenzen. Die Werbetreibenden können, bei der Suche nach dem richtigen Musikstück, meist auch selbst durch diese Kataloge stöbern.

Sogenannte Urheberrechtsfreie Musik ist nicht vom Urheberrecht getrennt, gemeint ist damit eher die Musik, die von Komponisten geschrieben wurde, welche nicht bei der GEMA gemeldet sind. Sie bieten Ihre Produkte für einen pauschalen, relativ niedrigen Preis an und verkaufen diese unwiderruflich an einen Erwerber, der damit tun kann, was er will. Interessenten dafür sind vor allem Video- oder YouTube Produzenten, da diese sich die Abgaben bei den Verwertungsgesellschaften sparen wollen. Neue Plattformen/Unternehmen wie Epedemic Sound (Schweden) entstanden vor ein paar Jahren, mit genau diesem Prinzip, und verdrängen die Verlage und Verwertungsgesellschaften in anderen Ländern. Die Künstler bekommen feste Beträge für ihre Lieder, wobei egal ist, wie erfolgreich oder oft aufgerufen es ist. Im deutschen Fernsehen ist dies rechtlich jedoch nicht möglich, weshalb auch hier weiterhin Tantieme für öffentlich Musiknutzung fällig werden. Auf Internetseiten wie Youtube ist es hingegen eine gute Alternative für unbekannte Künstler und Firmen, günstige, gut passende Musik zu nutzen, ohne diese lizenzieren zu müssen.