Mastering ist bei digitalen Produktionen der letzte Schritt, bevor es zur Vermarktung bzw. Veröffentlichung kommt, um den Klang und die Lautstärke an den Industriestandard anzugleichen. Auch das Pressen des Audiomaterials auf Vinylplatten oder das Erstellen von CDs wird Mastering genannt, ist aber in diesem Fall nicht gemeint.
„Mastering is the last creative step in the audio production process, the bridge between mixing and replication – your last chance to enhance sound or repair problems in an acoustically – designed room – an audio microscope. Mastering engineers lend an objective, experienced ear to your work; we are familiar with what can go wrong technically and esthetically.” (Katz, 2003, S. 11)
„Mastering ist keine Anhäufung von Werkzeugen oder ein Gerät, durch das man Musik schickt, sodass sie am Ende „gemastert“ herauskommt. […] Es ist eine Kunstform, die, wenn sie gewissenhaft und in größter Vollendung ausgeführt wird, im überwiegenden Maße von den Fähigkeiten einer einzelnen Person abhängt. Ihrer Erfahrung mit den verschiedenen Musikstilen und ihrem guten Geschmack.“ (Owsinsky, 2009, S. 19)
Erkennbar wird bei den Beschreibungen dieser beiden Zitate, wie viel Erfahrung und Equipment bei dem Mastering-Vorgang benötigt wird. Beide dieser Quellen stammen aus den Jahren vor 2010 und bis dahin war ein Mastering Ingenieur fast die einzige Möglichkeit diesen Prozess durchzuführen. Da es sich beim Mastering um ähnliche Vorgehensweisen handelt, die auf unterschiedliche Stücke angewendet werden, wurde in den letzten Jahren auch vermehrt Software entwickelt, die diesen Schritt automatisch vollzieht. Dazu gehören einerseits die Analyseprogramme des kostenintensiven und bei Mastering-Ingenieuren beliebten Programms „Izotope Ozone“, andererseits gibt es auch viele aufkommende Websites, wie landr.com, cloudbounce.com, emastered.com, usw., deren Dienste schon für monatliches Abonnement genutzt werden können und ähnlich gute Ergebnisse liefern. Dabei geht zwar das Sammeln persönlicher Erfahrungswerte des Audioingenieurs verloren, bei anfänglich guten Mixdowns liefern diese Websites jedoch zum Teil ausreichend gute Ergebnisse für einen Bruchteil des Preises (etwa 7€ monatlich für Mastering-Flatrate (bspw. Landr: 6,99€) im Gegensatz zu etwa 30€+ pro Song beim Mastering-Ingenieur). Vielen Amateurproduzenten wird dadurch das Mastern von Liedern und das Erreichen von professionellen Standards erleichtert.
Quellen:
Katz, B. (2003). Mastering audio: The art and the science. Oxford: Focal. S. 11
Owsinsky, B. (2009). Mastern wie die Profis: das Handbuch für Toningenieure. München. S. 19