Die Funktion illegaler Drogen im Film

Im Blogpost „Die Verwendung von Traumsequenzen in narrativen Filmen“ wurde bereits auf die Rolle von Träumen eingegangen. Dieser Blogpost soll daran anknüpfen und die Rolle von Drogen und Drogentrips im Film behandeln. Wie man aus dem Blogpost „Rauschzustände im Film. Der Sprung vom Experimentalfilm zum Spielfilm ins Mainstreamkino“ schon herauslesen konnte, schienen Drogen schon sehr früh in der Filmgeschichte auf und übernahmen zu unterschiedlichen Zeiten und gesellschaftlichen Entwicklungen auch unterschiedliche Rollen.

Akt der Zerstörung und Isolation

Sehr häufig besteht die Funktion von Drogen im Film darin, einen Akt der Zerstörung und Isolation zu Symbolisieren. Beispiele dafür wären der Abstieg und die Rettung des Junkies Jim Carroll in „Jim Carroll – In den Straßen von New York“ (1995),  der Selbstzerstörungswahn in „Fear and Loathing in Las Vegas“ (1998) oder der Drogenkonsum in dem Film „Walk the Line“ (2005) der den biografischen Hintergrund des Musikers Jonny Cash aufzeichnet.

Opfer von Drogen und Gesellschaft

Der Hauptcharakter in „Jim Carroll – In den Straßen von New York“ (1995) befindet sich nicht nur in einem Akt der Zerstörung, sondern nimmt auch eine Opferrolle ein. In dem Film „Requiem for a dream“ (2000) wird Drogenkonsum ebenfalls als „zerstörerischer Albtraum ohne Hoffnung“ dargestellt[1] und der Film „Dealer“ (1998) thematisiert mithilfe einer Charakterstudie eines Dealers die Hilflosigkeit von Süchtigen.

Droge als einziger Ausweg

In den Filmen „Jim Carroll – In den Straßen von New York“ (1995) und „Walk the Line“ (2005) werden Drogen als Ausweg aus Sinneskrisen oder persönlichen Krisen genutzt, während sie in „Clockers“ (1995) den letzten Ausweg zur Existenzsicherung darstellen und in dem Film „Knallhart“ (2005) die Drogenmafia als letzte Lösung auf eine Chance auf Sicherheit und Schutz vor Bedrohung und Gewalt gesehen wird.

Flucht vor der Realität

Auch die Funktion als Fluchtmöglichkeit um der Realität oder seinem Alltag zu entkommen, wird, wie in den Filmen „Candy“ (2005), „Wasted!“ (1996) und „Human Traffic“ (1999) zu sehen ist, gerne eingenommen. Im Film „Trainspotting“ (1995) wird eine bewusste Entscheidung Drogen zu nehmen getroffen, um der normalen konsumorientierten Welt zu entkommen.

Bewusste Entscheidung

Wie gerade erwähnt wurde ist der Film „Trainspotting“ (1995) ein gutes Beispiel für die bewusste Entscheidung zum Drogenkonsum. Doch auch für den Konsum von Marihuana wird oft eine bewusste Entscheidung getroffen, da Marihuana in den Filmen „Grasgeflüster“ (2000) und „Lammbock – Alles in Handarbeit“ (2001) auch die Rolle als Genussmittel einnimmt. Der Film „Groove 130bpm“ (2000) stellt Drogen ebenfalls als Genussmittel dar, wenn es kontrolliert eingenommen wird.

Verstärkung der Sinne

Der Film „Candy“ (2005) ist ein gutes Beispiel für die Funktion von Drogen als Sinnesverstärkung. Der Film behandelt die Verstärkung der Euphorie und die Intensivierung der Liebe durch Drogenkonsum.

Drogen als Ersatz und Kompensation

In „Traffic – Die Macht des Kartells“ (2000) werden Drogen konsumiert um Liebe und Anerkennung zu ersetzen und im Film „Clubbed to death“ nimmt der Drogenkonsum die Rolle als Ersatz und Ausdruck unerfüllter Sehnsucht ein.

Als Chance

Der Film „Maria voll der Gnade“ (2004) handelt vom Schicksal von kolumbianischen Drogenkurieren und stellen den Drogenhandel als Chance, eine bessere Zukunft aufbauen zu können, dar. Auch der Film „Blow“ (2001) handelt von einem Drogendealer und ermöglicht eine eher positive Sicht auf den Drogenhandel, da er auch in diesem Film genutzt wird, um der Erfüllung der Träume des Protagonisten näherzukommen.

Wie zu erkennen ist, nehmen Drogen, Drogenkonsum und -handel verschiedene Rollen in narrativen Filmen ein. Während der Konsum von Marihuana und Haschisch meist als Genuss und Betäubung der Sinne gesehen wird, tragen Drogen wie Heroin, Crack und Kokain meist schwerwiegendere Folgen wie Selbstzerstörung oder die Einnahme einer Opferrolle nach sich, wobei die Motive meist die Flucht vor der Realität oder der Drogenkonsum als letzter Ausweg sind. Drogenkonsum im partysetting wird auch sehr oft in Filmen thematisiert und wird genutzt um der Realität zu entkommen, unerfüllte Sehnsüchte zu stillen oder einfach um in den Genuss der Sinneserweiterung zu kommen. All‘ diese Filme nehmen jedoch gleichzeitig auch die Funktion als Informationsquelle ein und zeigen wie eine Sucht verlaufen kann, ermöglichen die Identifikation mit den Charakteren und geben einen Einblick in ihre Motive. Manche Filme legen größeren Wert auf diese Informationsfunktion und manche Filme gelten eher der Unterhaltung. Je nachdem um welche Filme es sich also handelt können sie auch zu Suchtprävention und Aufklärung herangezogen werden. [2]


[1] Goette, Sabine/ Röllecke, Renate: Illegale Drogen in populären Spielfilmen. Eine kommentierte Übersicht über  Spielfilme zum Thema illegale Drogen ab 1995. Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 2008, S. 23

[2] Goette, Sabine/ Röllecke, Renate: Illegale Drogen in populären Spielfilmen. Eine kommentierte Übersicht über  Spielfilme zum Thema illegale Drogen ab 1995. Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 2008

The Environmental Film Activist Handbook | entry seven

TIPPS for green filmmaking ( a more environmentally friendly production)

Transport:

  • Only use as many vehicles as needed
  • Try to transport as many people in one car as possible
  • If possible use cars with a low emission rate (easy to do when you rent cars for the shoot)
  • Minimize the trips
  • Plan and organize the trips beforehand so unnecessary trips can be avoided

Energy saving:

  • Try to get energy from renewable sources
  • If possible use photovoltaic kits
  • Do not leave electrical devices on if not needed
  • Avoid the use of halogen, incandescent or fluorescent lights. They use a lot of electricity and therefore have a higher negative effect on the environment and have a higher electricity cost. Use LED lights instead.

Accommodation:

  • If the crew and or actors need an accommodation during the shooting days try to find a location close to the set

Catering:

  • Provide drinking water and other drinks in big containers with reusable bottles or cups for each person on set
  • Use reusable plates & cutlery 
  • Serve environmental friendly food/ low on animal products/ regional products
  • If possible go to restaurants, because of the waste management 

Material selection:

  • Use recycled materials
  • Use thrifted set decoration
  • Reuse materials
  • Reduce to a minimum paper based communication

Waste management:

  • Use different bins for different waste
  • Recycle 

Example:

The Vienna based film studio Das Rund already sets a good example for sustainable film production. https://dasrund.com

This is what they say on their website about sustainable film production:

For us, as a creative house, sustainability is a matter of the heart. It is our own responsibility to set concrete guidelines and to keep improving. We follow our principles on set, as well as in our office, and in our bar. Receiving the Austrian eco-label as the first commercial production company proved to us that we are on the right way. However, we are already thinking about the next steps to achieve even better results for our one and only planet Earth.

Das Rund green producing efforts:

Mobility

  • Our vehicle fleet is gradually being converted to e-cars and scooters.
  • We travel by train instead of flying whenever possible.

Food

  • Purchasing food for our employees in the office: regional and in reusable bottles.
  • We provide detailed guidelines for our catering partners (regional products, no plastic).
  • Bio Kistl from Admah

Water

  • We use water gallons and recyclable bottles instead of PET.

Styling

  • We preferably style loaned or second hand. 
  • If we need to buy clothes for a shooting, they will be donated afterwards to our neighbors  BABÄM, whose proceeds go to the children’s village.

Recycling

  • Recycling on set and in office goes without saying.
  • Paper: we only use 100% recycled paper. In general, as little as possible is printed, we prefer digitalization.
  • Detergents and hygienic paper with ISO type 1 eco label

https://www.lafc.at/index.php

https://greenfilmshooting.net/blog/de/

https://grüneskino.de/blog/ueber-das-buch/

https://www.ffhsh.de/de/film_commission/gruener_filmpass.php

Going Back West, Pt. 2

Ursprünge des Westerns

Nach dem letzten Eintrag zum Thema „Anti-Western“ liegt der Fokus nun auf den Anfängen des Westerns als Filmgenre. Gleich zu Beginn lässt sich festhalten, dass zur damaligen Zeit gleich mehrere Elemente rund um das Western-Genre parallel existierten bzw. gerade ihren Anfang nahmen. So war die Zeit zum Ende des 19. Jahrhunderts noch stark geprägt von der Idee und auch der Realität des Wilden Westens („Old West“), und die immer stärker stattfindende Romantisierung der früheren Pionier-Bewegung („American Frontier“). Das sorgte speziell ab Beginn des neuen Jahrhunderts für eine Vielzahl an Werken im Bereich Literatur, bildende Kunst und auch im Film. Als Medium wurde der Film gerade erst entdeckt und damals zum ersten Mal eingesetzt, was die entstandenen Werke gleichzeitig zu den zu den ersten Kurz- und Spielfilmen überhaupt macht. Der Erfolg war quasi von Beginn an vorhanden und die Macht des bewegten Bildes überwältigend. Schon bald setzten sich große Unternehmen wie die „Edison Manufacturing Company“ daran Filme zu produzieren, wie etwa den ersten „echten“ Western im Jahr 1903: Mit einer Spiellänge von 12 Minuten ist der Klassiker mit dem Titel „The Great Train Robbery“ ein Meilenstein in der Geschichte des Films.

Abb. 1 – Gemälde von Charles Marion Russel (1905)

Die ersten Jahre

Auf insgesamt 14 Szenen zeigt der Film einen Überfall auf einen Zug; die klassischen Charaktere des Sheriffs und der Räuber lassen sich in dieser Geschichte bereits finden. Auch szenisch bietet das Werk eine Vielzahl an Elementen, die sich in allen späteren Western-Produktionen wiederfinden sollen. Vor „The Great Train Robbery“ gab es einige wenige, weit unbekanntere Produktionen, die noch etwas früher hergestellt wurden. Während diese allerersten Western-Filme aber keine Geschichten im eigentlichen Sinn zeigen, wurde unter dem Titel „Kidnapping by Indians“ im Jahr 1899 der erste narrative Western veröffentlicht. Zu beachten ist hierbei, dass der einminütige Film nicht aus den USA stammt, sondern aus Blackburn in England. Unter einigen weiteren, frühen Produktionen findet sich auch ein Werk aus Australien mit dem Titel „The Story of the Kelly Gang“, der im Jahr 1906 dem Publikum präsentiert wurde. Aus diesen Filmen mit knapper Spielzeit wurden schon ein paar Jahre später richtige Spielfilme mit einer Länge von bis zu 50 Minuten. Auch die Anzahl der Produktionen schoss in die Höhe, speziell in den 1910er Jahren, wo an die 30 Werke in einem Jahr entstanden. Diese Steigerung zeigt einmal mehr den Siegeszug des Films, welcher gerade dabei war an Fahrt aufzunehmen.

Abb. 2 – Werbeplakat zu „The Great Train Robbery“ (1903)

Siedler & die Eisenbahn

Inhaltlich ging es in den Filmen um die Motive des Wilden Westens, die der schon angesprochenen Romantisierung entspringen. Im Zentrum stand dabei die bereits genannte Siedler-Bewegung, die die Eroberung des Kontinents zum Ziel hatte. Das Leben und die Charaktere, die aus den früheren Geschichten entstanden waren, wurden in die Filme übernommen. So ging es teils um die fortschreitende Urbanisierung von Siedlungen zu Dörfern und kleinen Städten, über die Industrialisierung in Form der Eisenbahn bis hin zum Bürgerkrieg und dem Krieg gegen die Ureinwohner. Das porträtierte Leben war auch geprägt von einer Idee der Rache und Strafverfolgung, in der Konstellation des guten Sheriffs gegen den bösen Banditen oder Räuber. Die Ausrichtung der moralischen Ordnung war klar und sollte einige Jahrzehnte lang auch so bleiben. Im Mythos des Westerns ist es auch die Eroberung der Landschaft, die eine Schwierigkeit darstellte: So wurde die Landschaft teils ein eigener Charakter in den Filmen, wenn auch nicht immer bewusst als solcher eingesetzt. Aus den zahlreichen Motiven bedienten sich die vielen Western-Filme über die Jahre hin und tun es eigentlich bis heute.

Quellen

  1. https://www.masterclass.com/articles/what-is-a-western-novel-definition-of-the-western-genre-and-tips-for-writing-a-great-western-book#the-history-of-the-western-genre
  2. https://en.wikipedia.org/wiki/Western_(genre)
  3. https://issuu.com/deutschefilmakademiee.v./docs/filmklassiker_western_ac27c47427cdca
  4. https://www.britannica.com/topic/American-frontier
  5. https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_Western_films_before_1920
  6. https://www.filmsite.org/grea.html

The Environmental Film Activist Handbook |entry six

Just like in the last weeks, an audience watched an environmental documentary and answered a couple of questions after they finished watching. In this weeks entry I am also going to summarize the results of all four films and show data I had gathered in another questionnaire.

The audience is upwards from 20 years, from different countries in Europe, with different backgrounds and genders. The same audience watched all four films which I introduced in the second entry.

Below are the results of the fourth weeks film.

The results shall help documentary filmmakers reach their audience better and get greater results in spreading their message.

How did the audience perceive Kiss the ground?

After the participators watched the film they filled out a questionnaire. I did go through the answered questionnaires and summarized the answers, the results are shown below.

All viewers stated that they were interested in the topic and almost everybody had already informed themselves about this topic. 

What they liked about the film:

  • That they show a simple way to help with climate change
  • It’s a different and often unheard approach to combat climate change. It was quite optimistic
  • The approached was good, the topic of climate change without solely focusing on renewable energy sources. 
  • A lot of views on the topic, a lot of facts 
  • It gave an actual sound solution 

Everyone of the viewers thought that the topic was represented well.

65% of the viewers built a connection to somebody or something in the film.

Everybody stated that they want to research the film more.

What questions or thoughts came up?

  • Why do the states support such big farms?
  • It has raised thoughts, how to implement the new found knowledge without a garden
  • The most interesting point was the possibility of no till farming styles
  • It was less doomsday on the coming future and there might actually be a chance 

What was memorable?

  • The revegetation of parched farmland
  • The pesticides they used where also used in world war two in the gas chambers
  • The scale of the entire mass industrialized farming styles. It is difficult to grasp the size and scale of agriculture.
  • The satellite imagery of how landscapes are severely modified by fields and the process of farming. However on the contrary, the capability of nature to recover and rebound after such massive soil erosion, i.e. Loess Plateau, China. 
  • That cows and live stock cab actually help with regeneration and not build a part of the problem.

What message did they take from the film?

  • plant a lot of trees
  • Soil science is deeply a deeply overlooked part of the carbon cycle, which we as a species rely on still most people do not understand it.
  • Things can change for the better
  • Every field can be saved

Do you think about where your food comes from and how it is made when you buy it?

Everybody answered this questions with yes

If you are not already checking where your food comes from, will you now?

Everybody answered this questions with yes

https://youtu.be/KyQYYLsXhqc

Conclusion of the answers of the four films and second questionnaire:

The information I gathered from the question results showed, what the people still remember after watching the film, what they liked and disliked about them. All four films were about environmental issues. Still they were all different and also perceived differently.

The main protagonist of the first film Mission Blue was scientist Silvia Earle, the second weeks protagonist of an inconvenient sequel was politician Al Gore. The questionnaire revealed that the audience had a lot more trust in a scientist than in a politician. Scientific facts were overall wished in every film and a variety of scientific facts made the viewer trust the message more. 

A call to action and examples for resolutions are important, especially for films like this wich are about an environmental issue. Since the films are supposed to not only tell people about the problems but also make them a part of a positive change.

Shocking pictures seemed to stay in mind the best.  „A new study suggests that we recall bad memories more easily and in greater detail than good ones for perhaps evolutionary reasons.

Researchers say negative emotions like fear and sadness trigger increased activity in a part of the brain linked to memories. These emotionally charged memories are preserved in greater detail than happy or more neutral memories, but they may also be subject to distortion.“

“These benefits make sense within an evolutionary framework,” writes researcher Elizabeth Kensinger of Boston College in a review of research on the topic in Current Directions in Psychological Science. “It is logical that attention would be focused on potentially threatening information.”

source-https://www.webmd.com/brain/news/20070829/bad-memories-easier-to-remember

With each film I asked if the viewers did built an emotional connection.  „An investigation of autobiographical memories found that positive memories contained more sensorial and contextual details than neutral or negative memories (which didn’t significantly differ from each other in this regard). This was true regardless of individual’s personal coping styles.

  • Emotionally charged events are remembered better
  • Pleasant emotions are usually remembered better than unpleasant ones
  • Positive memories contain more contextual details (which in turn, helps memory)
  • Strong emotion can impair memory for less emotional events and information experienced at the same time –https://www.memory-key.com/memory/emotion

In fact did the results of the questionnaire show that people remembered shocking moments best and moments where they felt positive emotions and a connection to someone or something in the film.

The second questionnaire was answered by people in northern, central and south America, Australia, Asia and Europe, ages 20-65.

  • Where do people get most of their information from, where should films be promotet to get the needed attention?
  •   Why do people like to watch documentaries?

      To gain information about topics and learn something new.

  •   Have they watched a documentary which inspired them? Did it lead to an action?

From the answers I gathered from this question it turns out that documentaries can really inspire people to change something in their lives.

Some became activists because of documentaries they watched, others changed their lifestyle after watching a documentary and some were even inspired to choose their University major because of documentaries they watched on a specific topic before.

  •   What do people like to see in a documentary?
  •   Would they like further information about a topic they just watched?
  •   How long do they watch before they skip? How important is the beginning of a film?

The older generations 50+ stated that they need longer than two minutes, mostly 5-10min.

The younger generations, form early 20s to early 30s all stated that it takes them no longer than five minutes to decide if they want to watch a film, most of them not longer than two minutes.

  • Under which criteria is a film selected? What needs to be especially good to bring people to watch a film? 

Intercultural Communications 5

In this post I would like to talk about an Austrian animation, analyzing its technique and compare it with my previous post of an Iranian animation. They are both done around 7 years ago roughly at the same time.

brats (Extended Play) | Alexander Hengl | 00:10:00 | 2013

From the website http://www.asifa.at/bestaustriananimation/

The „brats“ seem like a tribe of excited and sexless creatures connected through a collective spirit. Instead of using the classic storytelling format, artist/musician Alexander Hengl, member of „theclosing“, offers impressions that trigger subliminal emotions with this music-driven short.

Animation, Music, Editing: Alexander Hengl
Produced at: Academy of Fine Arts in Vienna – www.akbild.ac.at 
http://alexanderhengl.theclosing.net | www.lichenisierung.net

The philosophy about thinking and analyzing individuals comes from the Europe. Austria is specially famous for it due to its famous psychologist Freud.

As a middle eastern, it was also a big culture shock for me to see how people analyze individuals specially themselves. In the middle eastern culture it is not common to say the word “I” or use the sentence “I want something” very often. It is mostly said through a group or asking the others if they also want the same thing, and out of the result we say “We wanted”or some times “I wanted”.

This animation also focuses on individuals and showing them in a group and again individuals, their feeling, fears, characters etc.

However previous Iranian animation was mostly based on a narrative about a family and how dependent the members are on one another. It did not analyze every individual very exactly.

In the Iranian animation, the grey color was also used but in combination with red, blue and other lively traditional colours which are also used in the Persian carpet. Sound design was mostly dependent on traditional Kurdish music.

Both these animations are dealing with personal questions, relationships among people in the society, different happenings and their effect on people, however in two very different styles. We as the audience can understand the message behind both of them and learn something new about the new culture and their way of thinking and perception of arts and life.

Was ist Immersion?

In Zusammenhang mit Virtual Reality fällt häufig der Begriff der “Immersion”, mit denen sich auch Merkmale von 360-Grad-Videos und Virtuellen Rundgängen beschreiben lassen. Der folgende Beitrag soll deshalb Aufschluss darüber geben, was unter Immersion zu verstehen ist und warum unsere Inhalte besonders immersiv wirken.Immersion

Unter Immersion wird das Eintauchen in die Inhaltes eines Mediums verstanden, bei der Fiktion akzeptiert wird. © Der_Typ_von_nebenan / pixabay.de

Mentale Immersion vs. Physikalische Immersion

Der Begriff Immersion beschreibt das Eintauchen in die Inhalte eines Mediums. Dabei kann sie sowohl mental als auch physikalisch hervorgerufen werden, weshalb hier zunächst eine Unterscheidung stattfinden soll:

Mentale Immersion

Die mentale Immersion kennen die meisten sicherlich aus persönlichen Erlebnissen, denn sie entsteht, wenn sich ein Rezipient tief in eine Handlung hineinversetzt und mental in diese eintaucht. So erfahren wir sie beispielsweise beim Lesen eines spannenden Buches oder wenn wir einen fesselnden Film anschauen. Sie beschreibt einen Zustand, in dem der Nutzer ein tiefes Engagement empfindet, hoch involviert und bereit ist, Fiktion zu akzeptieren („suspension of disbelief”).

Physikalische Immersion

Die Immersion in 360-Grad-Medien und auch in Virtual Reality (für die genauere Differenzierung der beiden Begriffe empfehlen wir den Artikel Sind 360-Grad-Videos Virtual Reality?) kann noch weitergehen und nicht nur mental, sondern auch körperlich erfolgen, was dann als physikalische Immersion bezeichnet wird. Eine hohe physikalische Immersion entsteht, wenn Ein- und Ausgabegeräte genutzt werden, die möglichst viele Sinne des Anwenders auf eine reale Art und Weise ansprechen. So unterstützen bspw. die für Virtual Reality typischen HMDs  (Head-Mounted-Displays, umgangsprachlich auch VR-Brillen genannt; erfahren Sie hier mehr über die Entwicklung von Virtual Reality) eine hohe physikalische Immersion, da sie die Realität ausblenden und dafür sorgen, dass der Nutzer – egal, wo er hinguckt – nur die virtuelle Welt wahrnimmt. Handschuhe mit haptischem Feedback, Trackinglaufbänder und andere Ein- und Ausgabegeräte verstärken die physikalische Immersion, was sich widerum positiv auf die mentale Immersion auswirkt.

Immersion und Präsenz

Im Zusammenhang von Immersion wird auch häufig der Begriff der Präsenz verwendet, der das subjektive Gefühl des Nutzers beschreibt, sich tatsächlich innerhalb einer virtuellen Welt zu befinden. Je nach Grad der Präsenz wird die Umgebung für den Betrachter als mehr oder weniger real empfunden. Dieses subjektive Präsenzgefühl kann erreicht werden, indem die Person mental in die Umgebung eintaucht und lässt sich durch einen hohen Grad an physikalischer Immersion intensivieren.Was ist Immersion?

Was ist Immersion? © Vertex / pixabay.de

Das Präsenzgefühl lässt sich durch eine Ortsillusion, eine Plausibiliätsillusion und der Involviertheit des Nutzers hervorrufen.

Dabei beschreibt die Ortsillusion (engl. „place illusion”) das Gefühl des Nutzers, an einem anderen Ort zu sein, obwohl er weiß, dass er sich dort nur virtuell und nicht tatsächlich befindet. Sie wird vor allem durch (physikalisch) immersive Ausgabegeräte unterstützt und insbesondere durch die dreidimensionale Präsentationstechnik und die nutzerzentrierte Sicht gefördert. Eine Ortsillusion kann beispielsweise bei unseren Virtual-Reality-Rundgängen entstehen, die dem Nutzer das Gefühl vermitteln, sich tatsächlich an dem dargestellten Ort zu befinden.

Die Plausibilitätsillusion (engl. „plausibility illusion”) beschreibt den Umstand, dass die Ereignisse der simulierten Umgebung so wahrgenommen werden, als seien sie wirklich geschehen (trotz der Gewissheit, dass sie nur in einer virtuellen Umgebung stattfinden). Im Gegensatz zur Ortsillusion, die im Wesentlichen durch die Art und Weise der Präsentation hervorgerufen wird, beruht die Plausibilitätsillusion auf den Inhalten der simulierten Welt. Dabei scheint die Glaubwürdigkeit der virtuellen Umgebung wichtiger als der sensorische Realismus zu sein, so könnte bspw. ein virtuell perfekt modellierter Mensch, der jedoch nur in stupiden Phrasen kommunizieren kann, zu einem Bruch dieser Plausibilitätsillusion führen. Dieser Bruch wird auch als Präsenzbruch (engl. „break in presense”) bezeichnet und kann sowohl bei der Orts- als auch bei der Plausibilitätsillusion stattfinden, indem die Umgebung nicht so reagiert, wie es der Anwender erwartet.

Die Involviertheit (engl. „involvement”) des Nutzers bezieht sich auf den Grad der Aufmerksamkeit bzw. das Interesse an der simulierten Welt. Ähnlich wie die Plausibilitätsillusion wird die Involviertheit hauptsächlich durch die Inhalte der virtuellen Welt hervorgerufen. So könnte ein Nutzer bspw. auf Grund einer überzeugenden Ortsillusion zwar das Gefühl vermittelt bekommen, sich an dem virtuellen Ort zu befinden, sich dabei aber trotzdem langweilen und nur gering involviert sein, wodurch nur ein geringes Präsenzgefühl entsteht. Andererseits könnte ein Nutzer auf Grund der Inhalte hoch involviert und damit mental immersiert sein, wobei auf Grund einer fehlenden Ortsillusion das Präsenzgefühl trotzdem ausbleiben kann.

Immersives Marketing

Während die mentale Immersion und Präsenz als psychologische Phänomene angesehen werden können, kann die physikalische Immersion als ein technisches und / oder körperliches Phänomen verstanden werden, da die Sinne über physikalische Reize durch den Einsatz von Technologie angesprochen werden. Hier erfahren Sie mehr über die Wirkungseffekte von immersiven Marketing.

Die folgende Abbildung soll abschließend noch einmal die Begrifflichkeiten rund um das Thema Immersion zusammenfassen:Das Zusammenspiel von mentaler Immersion, physikalischer Immersion und Präsenz.

Das Zusammenspiel von mentaler Immersion, physikalischer Immersion und Präsenz. © Kiani / Berger (2017)

Quellen:

  • Sherman, William R. / Craig, Alan B. (2003): Understanding Virtual Reality. INTERFACE, APPLICATION AND DESIGN. Morgan Kaufmann Publishers, San Francisco.
  • Dörner, Ralf / Broll, Wolfgang / Grimm, Paul / Jung, Bernhard (Hrsg.): Virtual und Augmented Reality (VR/AR). Grundlagen und Methoden der Virtuellen und Augmentierten Realität. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg.
  • Slater, Mel / Wilbur, Sylvia (1997): A framework for immersive virtual environments (FIVE): speculations on the role of presence in virtual environments. In: Presence: Teleoperators and Virtual Environments. 6(6), MIT Press, Cambridge. S. 603–616.

The “Rules” in Film

Over the last 70 years people in the industry learned what usually works and what not, doesn’t matter if its in the field of storytelling, cinematography or in the post productions sector. Most mainstream films in cinema, especially those from Hollywood, seem to have a lot in common with each other and we don’t seem to get a lot of new ideas from there. To answer why that is, is very simple – production companies love a guaranteed success! This why most of what we see in the cinema nowadays is always pretty familiar. From story structure, character developments to the way it’s filmed and edited. In this blog post I’d like to focus on the most common practices, or as some people like to call them rules, that are used in film.

Storytelling

It’s not necessary to to reinvent the wheel in order to write the story for a box-office hit. In fact it’s probably even better to stick to the rules of a three act story structure or also called a seven point story structure according to american screenwriter and author Blake Snyder. In “Save the Cat” Snyder gives clear instructions on how to write a entertaining story and even provides a so called beat-sheet. It determines what should vaguely happen at what page of the script and is pretty strict about it. All though he is also criticized for his harsh approach, it’s clear that most films follow these guidelines. He also points out that he didn’t invent those rules, they come from his observation and colleagues that he met over the years. Basically saying that those rules and guidelines for a good story where always there, he just wrote them down.

Blake Snyders Beatsheet:1
Opening Image (p.1), Theme (p.5), Set-Up (p.1-10), Catalyst (p.12), Debate (p.12-25), Act II (p.25-30), B Story (p.30), Fun & Game (p.30-55), Midpoint (p.55), Bad Guys Close In (p.55-75), All is Lost (p.75), Dark Night of the Soul (p.75-85), Act III (p.85), Finale (p.85-110), Final Image (p.110)

How to Write a Novel Using The Three-Act Structure
Three Act Story Structure2

Without context the beat-sheet is probably a bit meaningless to most people but in the right hands a very strong tool for making an exciting and entertaining story. Blake Snyder also states that there are only ten types of movies. Every movie that exists can be assigned to one of those types. A few of his types are for example “Dude with a problem”, “Superhero” or “Buddylove”.

Composition

There are many ways to composite an image, yet some compositions just work and are a great basis to begin with. There’s no official rule book on this topic but the following “rules” or suggestions are probably the most common and used ones in film and television.

  1. Rule of Thirds
    Divides the picture into a 3×3 raster that serve as a guideline on how to frame objects, people or points of interests in your frame.
  2. The 180 Degree Rule
    Depicts the radius in which you should place the camera when shooting dialogue between people.
  3. Shot Types
    There are 3 type of shots with several variations of it, the wide, medium and the close-up. They define how much of the person or object is visible in the frame.
  4. Size Equals Power
    This rule gives important information about the perception of size in the frame. If it’s important or mighty, it should be filmed in a close-up.
  5. Leading Lines
    Any objects, structures or textures can shape lines in the frame. This rule says to frame for having those lines run into our point of interest, e.g. into the actor. 3
Rule of thirds in filmmaking explained - Media Maker Academy
Rule of Thirds in Harry Potter4

Editing

Walter Murch, who is famous for his editing work with names like Francis Ford Coppola and George Lucas describes in his book “In the Blink of an Eye” a good edit as one that respects “The Rule of Six”. But what exactly does he mean when he talks about “The Rule of Six”?

The “Six” he is referring to are Emotion, Story, Rythm, Eye-trace, Two-dimensional plane of screen and Three-dimensional space of action. Those are the six elements that, if respected, make an ideal cut to him. He explains that in traditional cinema, especially back in the beginnings of sound film, the common practice was to always stay true to the position of the actors in between cuts. Back then jump cuts were seen as a mistake which, as we can see in films and shows nowadays is no longer the case. For Murch the most important thing in an edit is the emotion, as the only thing the audience will remember in the end is not the editing, camerawork or the performances but what they felt when watching it. He continues with providing a percentage of importance for his six criteria that make a good edit.

  • Emotion = 51%
  • Story = 23%
  • Rythm = 10%
  • Eye-trace = 7%
  • Two-dimensional plane of screen = 5%
  • Three-dimensional space of action = 4% 5

Murch’s “Rule of Six” should help editors on what to look out for when putting a scene together and also gives a sense for prioritization. But apart from the “Rule of Six” there are also some other common techniques that go more into the detail, for example:

  • The “J-Cut / L-Cut”
    Other than the “Hard-Cut”, which cuts the audio and visuals at the same time from one clip to the next, the L or J-Cut interpolates the audio in between two clips. Often used for dialogue scenes or to make a cut more seamless.
L-Cut and J-Cut shown in a Timeline6
  • The “Third Person at the Table Technique”
    This technique is a powerful tool to get a sense for when to cut between people having a dialogue. I learned this trick in school while working on a documentary but haven’t found a name for it on the internet so I came up with this one. The “Third Person at the Table” is referring to the audience that is in the position of the camera – when would the audience look where in the scene? Naturally people don’t always look at the person speaking, sometimes they get a reaction or other times they stay on someone a bit longer before switching to the one speaking. Nothing happens immediately! To follow this technique the editor has to imagine to actually be in the room and cut between shots like if he was looking around. I recently also found this video from CineD going into futher detail on this technique.
  • The “One Frame Trick”
    Another useful technique I learned in my bachelor years is the “One Frame Trick”. It states, that when cutting to a beat, music or SFX, the visuals should always come (at least) one frame earlier than the audio. It seems to most people that it just matches better than cutting on beat.7
  • Cutting Patterns
    Some patterns of switching between shot types (wide, medium, close-up) established to work better than others. The website “cuvideoedit” gives a breakdown on the most common cutting patterns:

    Conventional
    wide > medium > close-up (working closer towards the action)

    Reveal
    close up > medium or wide (slowly revealing more information)

    Matching Action
    cutting on movement for dynamic and seamless edits.8


Conclusion

I strongly believe that everything in this blog post is very fundamental and important knowledge for everyone working in the field of film creation. Although it’s a discussion worthy topic whether you you want to call them rules or not- I’d rather call them differently but calling them “techniques that have already proven to work reliable” is quite a long way to phrase it. The more interesting question is, if you rather want to stick to those conventions or not and even the professionals in the field don’t have an agreement on this.

For example, let’s go back to the Snyder and Murch. Blake Snyder is convinced about his strict approach in order to get a working story. He is sticking to what has already been done before him and deviations from his instructions are conceived as mistakes to him (which he clearly points out in his book). Walter Murch on the other side is a lot more vague when giving instructions. He is strongly referring to the emotional aspect of editing a film which is very hard to define and break down. He is also very much deviating from the traditional way of editing a film, which (if you remember) was very strict about the position of the characters in space and traditional cutting patterns. Before the french new wave happened, most of the rules in this blog-post were established and back then they were without a doubt rules, no quotation marks needed.

Sources:

1) Snyder, Blake: Rette die Katze! Das ultimative Buch übers Drehbuchschreiben, 2. Auflage, Autorenhaus Verlag, Berlin 2015

2) https://blog.reedsy.com/three-act-structure

3) https://www.studiobinder.com/blog/rules-of-shot-composition-in-film/
https://www.diyphotography.net/five-composition-rules-filmmaking-break/
https://motionarray.com/learn/filmmaking/shot-composition-framing-rules/

4) https://mediamakeracademy.com/rule-of-thirds-in-film/

5) Murch, Walter: In the Blink of an Eye – A perspective on film editing, 2nd Edition, Page 17 – 18

6) https://www.techsmith.com/blog/how-to-edit-videos-l-cuts-and-j-cuts/

7) https://youtu.be/7E_mi_xNYOk

8) http://www.cuvideoedit.com/rules-of-editing.php

Intercultural Communications 0

I have chosen the theme “Intercultural communications” as my research topic. As a foreigner student living in the Europe, I have experienced many cultural differences as well as similarities between Middle Eastern and European culture. These differences and similarities are varied in many different ways, such as the way people communicate with each other, the way they decorate their houses, how they shop their groceries and cook, how they celebrate, how different relationships define, better to say, how “design” in different fields looks like. I suppose many international design students such as me, need some time to get to know the new culture in order to make different designs for it. Personally, I often try to find a way between both cultures in order to create something unique as well as understandable for both cultures.

There are many questions that I ask myself almost all the time, for instance, what does beauty mean? What is the best technique to show a specific message? How can I break boundaries and make something understandable without any geographical restriction? Is there any way so I could make at least a small summary about design and beauty factors in different cultures and compare them?

There are many Iranian artists who have more or less same experiences such as, Marjane Satrapi, Shirin Neshat, Farhad Moshiri etc. who are inspirations for me and also have tried fining answers for these questions.

I would like to start my research about defining intercultural topics and realize firstly, what really happens when two different cultures confront each other. After that, I would like to investigate about visual cultural differences such as forms, colours, compositions etc. For example, how do people work on same subject but in different cultures and how do they use forms and colours and other visual elements.

mosque ceiling, Iran
church ceiling, Europe

Die Verwendung von Traumsequenzen in narrativen Filmen

Der Zusammenhang von Freuds Psychoanalyse und Rauschzuständen wurde schon im Blogpost „Die psychoanalytische Filmtheorie von Rauschzuständen im Film“ thematisiert. Auch Träume können als eine Art Rauschzustand aufgefasst werden. Traumsequenzen im Film werden oft als Erzähltechniken verwendet um Zwischensequenzen von der Hauptgeschichte abzugrenzen. Dazu zählen sowohl Träume, Rückblenden, Visionen, Halluzinationen, Rauschzustände, Bewusstseinsveränderungen oder Phantasievorstellungen. Diese Zwischensequenzen grenzen sich durch Unterschiede, Raum und Zeit betreffend ab. Sie werden oft genutzt um einen tieferen Einblick in die Gedanken oder Psyche eines Charakters zu geben. Träume werden aber auch genutzt um einen Charakter auf neue Ideen zu bringen oder ihm bewusst zu machen, dass das Erlebte nicht real war. Dieser Prozess des sich etwas bewusst Werdens wird auch verwendet um unrealistischen Handlungssträngen wieder einen Kontext zu geben und aufzuklären, dass es sich dabei nicht um die Realität gehandelt hat. Meist handelt es sich bei diesen Traumsequenzen im Film nicht um luzide Träume. Die Person, die träumt ist sich dessen also nicht bewusst und bemerkt erst nach dem Traum, dass es sich um einen solchen gehandelt hat. Es wird prinzipiell zwischen zwei verschiedenen Arten von Traumsequenzen unterschieden.

  1. Klar geklammerte Traumerzählungen: Bei diesen Traumsequenzen ist dem Betrachter von Anfang an klar, dass es sich um einen Traum handelt. Oft wird der Ein- und Ausstieg in und aus dem Traum sogar in die Handlung miteinbezogen.
  2. Nachträglich konstruierte Traumerzählungen: Hierbei wird dem Betrachter erst im Nachhinein klar, dass es sich bei den Geschehnissen nicht um die Realität, sondern um einen Traum des Charakters gehandelt hat.

Traumsequenzen gehören außerdem zum „Spektrum der filmischen Darstellungsmöglichkeiten von Subjektivem, was in manchen Filmerzählungen dazu führt, dass Traumsequenzen zur psychologischen Ausgestaltung von Figuren verwendet und nach Freudschen Kriterien gestaltet werden.“.[1]

Um Traumsequenzen audiovisuell vom Haupterzählstrang zu trennen wird oft mit Musik, zum Beispiel Harfenklang, oder dem Verschwimmen eines Bildes gearbeitet. Der Traum selbst wird oft durch sehr phantastische und surreale Elemente, eine andere Farbgebung oder Unschärfe hervorgehoben.

Es gibt aber auch Regisseure, die solche üblichen audiovisuellen Abgrenzungstechniken bewusst meiden und lieber andere Zugänge, Mittel und Techniken verwenden um solche Sequenzen von der Hauptgeschichte zu trennen. Alfred Hitchcock hat 1945 Regie in einem der ersten Filme, die sich mit Sigmund Freuds Psychoanalyse beschäftigten, geführt. Hitchcock entschied sich bei dem Film Spellbound für eine zu dieser Zeit unübliche Art Träume darzustellen. Seiner Meinung nach waren Träume sehr lebhaft und klar, was die vernebelte, unscharfe Darstellung, die sonst verwendet wurde um Träume als solche zu kennzeichnen, ausschloss. In Zusammenarbeit mit Salvador Dalí entstand so eine Traumsequenz, die es schafft einen faszinierenden Einblick in die Psyche des Hauptcharakters zu geben. Dazu verwendet er Motive wie die fließende Zeit, verhüllt Gesichter oder Spielkarten. Die Szene gibt Aufschluss über unterdrückte Erinnerungen und Gründe für den Gedächtnisverlust des Charakters. Der Künstler Salvador Dalí wurde bereits in dem Blogpost „Warum Walt Disney immer schon als Vorreiter im Bereich psychedelischer Szenen im Animationsfilm galt.“ erwähnt. Er hat nämlich auch schon mit Walt Disney zusammen an Traumsequenzen für Animationsfilme gearbeitet und schon öfter surreale Elemente in seine Filme miteinfließen lassen.

Alfred Hitchcock’s Spellbound with Salvador Dalí

Wie also zu erkennen ist können Träume, Rückblenden, Visionen, Halluzinationen, Rauschzustände, Bewusstseinsveränderungen oder Phantasievorstellungen durch unterschiedliche audiovisuelle Merkmale vom narrativen Handlungsstrang abgegrenzt werden. Wichtig ist nur, dass sie sich überhaupt abgrenzen und in drastischem Gegensatz zur realen Welt stehen. „Der stilistische Bruch zwischen Realität und Traum ist absichtlich groß, um die Wünsche unerfüllbar und weltfremd erscheinen zu lassen.[2]


[1] o.V. (22.04.2012): Traumsequenz. In:

http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=7646 (zuletzt aufgerufen am 11.12.2020)

[2] Schöpe, Maria: Traumsequenzen. Ästhetik sequenzieller Imagination im Film. Diplomarbeit Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf Potsdam Babelsberg. Potsdam 2007, S.95

Going Back West, Pt. 1

Anti-Western als Gegenströmung

Unter dem Begriff „Anti-Western“ versteht man ein Sub-Genre des klassischen Western, das sich vor allem durch einen anderen Blick auf zentrale Themen auszeichnet und damit eine Art Gegenbewegung bildet. Im Englischen auch „Revisionist-Western“ genannt, begannen die ersten Produktionen in diese Richtung in den 1960er Jahren. Zu nennen sind hier etwa „The Wild Bunch“ aus 1969, „Little Big Man“ (1970) oder auch „Unforgiven“ aus dem Jahr 1992. Was aber macht einen Anti-Western genau aus? Zu Beginn lässt sich festhalten, dass in einigen Filmen nur Elemente aufgegriffen werden, und es nicht „den typischen“ Anti-Western gibt. In einem klassischen Western hingegen gibt es zahlreiche Dinge die sich über die Jahrzehnte als zentrale Motive herauskristallisiert haben. Dazu zählen etwa die Eroberung des Kontinents, der Kampf gegen die „Indianer“, eine klare Trennung zwischen Gut und Böse und linear geschriebene Charaktere. Im Anti-Western wird versucht diese Motive aufzubrechen und in Frage zu stellen. Auch das heroische Element der klassischen Western wurde versucht neu zu deuten und die Realität brutaler und echter darzustellen. Die Figuren von Helden und Feinden wurden verändert durch die Inszenierung von Anti-Helden und sympathischen Gegnern.

Abb. 1 – Still aus „Unforgiven“ (1992)

Ruf zur Veränderung

Neben der Neuaufstellung der Charaktere wurden auch die indigenen Völker anders porträtiert als zuvor. Im klassischen Western werden diese als wilde, kriegerische „Savages“ dargestellt und grundsätzlich sehr abgewertet. Sie waren in den wenigsten Fällen die Guten und wurden in den Geschichten deshalb immer entsprechend unmenschlich behandelt. Der Anti-Western versucht darauf Bezug zu nehmen, indem er versucht ein gerechteres Bild zu zeichnen und die Geschichten mitunter aus ihrer Perspektive zu erzählen. Neben der indigenen Bevölkerung wurden auch Frauen, Afroamerikaner und homosexuelle Menschen als Charaktere anders in Szene gesetzt als in den klassischen Western-Geschichten. Es waren bis dahin eigentlich ausschließlich weiße Männer die als Helden in den Filmen für Recht und Ordnung sorgten. Alles andere war soweit nur Beiwerk oder „das Böse“ das bekämpft werden musste. Neben der Darstellung von Figuren war auch die Darstellung von Gewalt ein Anliegen des Revisionist-Western. Ein Beispiel dafür ist – wie oben schon erwähnt – „The Wild Bunch“ aus dem Jahr 1969. Der Film handelt von einer Truppe Räubern, die im Verlauf der Handlung in Schwierigkeiten kommen und weder heldenhaft agieren noch als die Bösen porträtiert werden.

Abb. 2 – Still aus „The Wild Bunch“ (1969)

Darüber hinaus geht der Film mit dem Motiv der Gewalt anders um als die meisten Western zuvor und stellt dabei die Sinnlosigkeit und die Absurdität in den Vordergrund. Auch die Gesetzeshüter, die die Räuber zu bekämpfen versuchen, sind Teil davon und machen durch ihre Gewaltanwendung auch vor Frauen und Kindern nicht halt. Das Publikum der damaligen Zeit konnte damit nur schwer umgehen, während der Film in den Kritiken gut abschnitt und heute durchaus als eine Art Meisterwerk gilt. Aus dem Anti-Western der 60er und 70er-Jahre sind über die Jahrzehnte hin Filme entstanden, die mit ähnlichen Motiven arbeiten und sich im selben Sub-Genre einfinden. So etwa Quentin Tarantinos sehr populärer „Django Unchained“ aus dem Jahr 2012, der sich um einen Sklaven in den Südstaaten und dessen Geschichte dreht. Im Film werden viele Elemente des klassischen Westerns verändert oder gänzlich negiert, und auch Einflüsse aus anderen Genres spürbar. Neben exzessiver Gewalt (und Humor) ist es vor allem das Motiv der Sklaverei, welches ganz klar ins Zentrum rückt und eigentlich keinem (herkömmlichen) Western der damaligen Zeit entspricht.

Quellen

  1. http://www.tasteofcinema.com/2015/the-25-best-revisionist-westerns-of-all-time/
  2. https://en.wikipedia.org/wiki/Revisionist_Western
  3. https://www.filmsite.org/westernfilms.html
  4. https://www.premiumbeat.com/blog/the-good-the-bad-and-the-ugly-of-the-western-film-genre/
  5. https://de.wikipedia.org/wiki/Western_(Genre)
  6. https://lewtonbus.net/editorials/westerns-101-the-revisionist-era/