Going Back West, Pt. 15

Darsteller

Der vorerst letzte Beitrag über Mitwirkende im Western-Film behandelt die (Haupt-)Darsteller. Über die Darstellerinnen, die es in einigen Produktionen ebenfalls gab, wurde bereits ein Eintrag veröffentlicht. Und anders als ihre weiblichen Pendants erfahren die Darsteller und Schauspieler im Western große Aufmerksamkeit, Bekanntheit und Ruhm. Auf alle bekannten Personen einzugehen, das würde den Rahmen dieses Texts sprengen, aber zumindest eine Übersicht über die vielleicht fünf wichtigsten ist möglich. Bekanntheit erlangten die Darsteller vor allem durch die enorme Popularität des Western über viele Jahrzehnte und die Rollen, die sie darin spielten. Während es heutzutage eher unüblich ist, ständig zum gleichen Genre zurückzukehren, war das im Western-Kino anders. So spielten fast alle bekannten Gesichter in einer Vielzahl an Western-Produktionen und verknüpften ihre Auftreten dadurch unweigerlich mit dem Genre. Das Genre wurde durch sie mitdefiniert, durch die Art wie sie ihre Rollen anlegten. Das mag man gut oder schlecht finden, und es gibt bis heute neue Zugänge zum Western, welche mit dem alten Schema brechen. Es ist aber dennoch unbestritten, welchen Einfluss die Darsteller hatten, was den „Look und Feel“ dieser Geschichten betrifft. Sehen wir uns die Auswahl an.

1. John Wayne

Abb. 1 – John Wayne mit scharzem Hut.

John Wayne (eigentlich Marion Robert Morrison) ist ohne Zweifel mit der bekannteste Western-Schauspieler seit der Erfindung des Films. Berühmt geworden unter dem Nicknamen „Duke“, spielte er in Hollywoods „Golden Age“ über mehrere Jahrzehnte. Die zahlreichen Western-Produktionen sind Klassiker bis heute, wobei hier besonders „Stagecoach“ und „The Searchers“ zu nennen sind. Nach über 175 Filmen setzte er sich zur Ruhe, nur wenige Jahre vor seinem Tod.

2. Clint Eastwood

Abb. 2 – Clint Eastwood zückt den Revolver.

Clint Eastwood ist ein nicht minder bekannter Western-Darsteller, der ebenfalls in vielen Filmen mitwirkte. Neben seiner schauspielerischen Arbeit stand er gleichzeitig auch oft hinter der Kamera, als Regisseur und Produzent. Klassiker wie die sog. „Dollar“-Trilogie aus den 1960er-Jahren gelten als Meilensteine des Western-Kinos bis heute, wo Eastwood die Hauptrolle spielte. Für seine jahrzehntelange Arbeit darf er sich über zahlreiche Auszeichnungen freuen.

3. James Stewart

Abb. 3 – James Stewart mit Gewehr in der Hand.

James Stewart ist ein weiterer äußerst bekannter Schauspieler, der ebenfalls in zahlreichen Western spielte. Beginnend in den 1950er-Jahren, wo Stewart in der Produktion „Winchester ’73“ mitarbeitete, die zugleich ein großer Erfolg war. Weitere Western-Filme folgten, bis in die 70er-Jahre hinein. Als Meilenstein ist hier noch „The Man Who Shot Liberty Valance“ zu nennen, in dem auch John Wayne spielte. Auch er erhielt im Laufe seiner Karriere einige wichtige Awards.

4. Gary Cooper

Abb. 4 – Gary Cooper im Western-Outfit.

Gary Cooper (eigentlich Frank James Cooper) ist der vierte, sehr bekannte Western-Darsteller, der hier kurz vorgestellt wird. Wie auch die anderen vor ihm, war er über mehrere Jahrzehnte im Filmgeschäft tätig und konnte in einer Vielzahl an Filmen mitwirken. Schon zur Stummfilm-Zeit spielte Cooper in Western mit, danach ist hier besonders „High Noon“ zu nennen, welcher ein echter Kassenschlager war. Aufgrund von Krankheit verstarb Cooper früh im Alter von 60 Jahren.

5. Sam Elliott

Abb. 5 – Sam Elliott mit typischem Schnauzer.

Mit Sam Elliott geht es last but not least um einen Schauspieler, der durch seine Auftritte im Western-Kino bekannt wurde. Aus einer späteren Generation stammend, spielte Elliott zunächst kleinere Rollen in den 1960er-Jahren, um dann in den Jahrzehnten darauf selbst in die Hauptrollen zu schlüpfen. Neben dem Film waren es auch Western-Serien, in denen Elliott mitwirkte. Der Schnauzbart gilt dabei seit jeher als Markenzeichen, er trägt ihn bis heute.

Quellen

  1. https://en.wikipedia.org/wiki/John_Wayne
  2. https://en.wikipedia.org/wiki/Clint_Eastwood
  3. https://en.wikipedia.org/wiki/James_Stewart
  4. https://en.wikipedia.org/wiki/Gary_Cooper
  5. https://en.wikipedia.org/wiki/Sam_Elliott

Going Back West, Pt. 14

Unforgiven

Um die Reihe um die Western-Produktionen weiterzuführen, schauen wir für diesen Eintrag rund 30 Jahre in die Vergangenheit. Unter der Regie einer Genre-Größe entstanden, steht „Unforgiven“ für einen Klassiker aus dem Jahr 1992. Der Revisionist-Western (auch genannt Anti-Western) ist mit Clint Eastwood in der Hauptrolle ein Film mit Sonderstatus. Eastwood führte zudem Regie, das Drehbuch lieferte David Webb Peoples – was schlussendlich zu einem Wahnsinnserfolg wurde. Vier Academy Awards konnten gewonnen werden, ein Riesen-Box-Office über ein verschwindend geringes Budget. Aber worum geht es in Unforgiven? Die Geschichte beginnt tragikomisch. Als zwei Cowboys 1880 ein Bordell in einem Örtchen in Wyoming besuchen, lacht eine der Damen über des Cowboys kleines Stück. Daraufhin schlägt dieser zu und zerschneidet ihr das Gesicht mit einem Messer – sie ist entstellt. Die anderen Damen setzen daraufhin ein Kopfgeld auf den Mann aus, der Reward 1000 Dollar. Mit dieser Beute vor Augen, begibt sich ein junger Mann namens „Schofield Kid“ zu Will Munny, einem alten Revolverheld, der mittlerweile nur mehr eine kleine Farm bewirtschaftet. Wie zu erwarten, lehnt Munny (ein Witwer mit zwei kleinen Kindern) eine Zusammenarbeit ab.

Abb. 1 – Will Munny und Ned Logan.

Ein letzter Auftrag

Doch er überlegt es sich anders, und nimmt den Auftrag an. Gemeinsam mit seinem ehemaligen Partner (Ned Logan) ziehen sie los, um Kid zu helfen. Ein  englischer Schütze (Englisch Bob), der ebenfalls hinter dem Geld her ist, kommt vor ihnen in das Örtchen. Dort werden ihm seinen Waffen abgenommen, und der korrupte Sheriff (Little Bill) schlägt ihn zusammen – es mögen nicht noch weitere Kopfgeldjäger kommen. Dem war nicht so, und als das Trio eines Nachts in die Stadt kommt, erkrankt Munny und wird von Little Bill ebenfalls verprügelt. Nach ein paar Tagen Erholung (und mit neuer Kraft) macht die Gruppe die Cowboys schließlich ausfindig – sie können einen davon zur Strecke bringen. Logan wird es zu viel (er möchte nicht mehr töten), und er reitet nach Hause. Nun jagen Munny und Kid den anderen Cowboy und finden ihn in einer kleinen Hütte. Der junge Schütze tötet ihn aus kurzer Distanz – danach gesteht dem alten, er sei nicht für das Leben als Outlaw gemacht. Auch er reitet davon, nachdem er Munny seinen Revolver abgibt. Es ist aber nicht zu Ende: Von den Damen des Saloons erfährt Munnyh, dass Logan am Weg heim überrascht und  vom Sheriff getötet wurde. Nun ist es Rache an Little Bill, was Munny durch den Kopf geht. Er reitet in den Ort.

Abb. 2 – Will Munny kennt keine Gnade.

Zu Ende gebracht

In der Nacht, bei strömendem Regen, tritt er alleine (mit einer Schrotflinte in der Hand) in den Saloon. Ihm Gegenüber – der korrupte Sheriff und seine Schergen. Während alle Waffen auf Munny gerichtet sind, breitet sich Nervosität aus – nur er bleibt ruhig. Es werden letzte Worte gewechselt, der Showdown beginnt. Munny tötet Little Bill, danach schießt seine Flinte daneben. Die Männer eröffnen das Feuer – doch vor lauter Unruhe trifft kein Schuss. Den Moment nutzt der alte Outlaw und erledigt einen nach dem anderen, mit dem Revolver, den er von Kid bekommen hat. Noch bevor aus der Stadt reitet, warnt er die Bürger, sie mögen Logan ein Begräbnis geben, und sich nie mehr an den Damen vergehen. Der Epilog erzählt schließlich, dass Munny die Farm aufgegeben hat, und mit seinen Kindern nach San Francisco gezogen ist. Damit endet der Film. Wie auch schon in einigen anderen Anti-Western, sind die Themen in „Unforgiven“ ähnlich gelagert. Ein alter Outlaw, der einen letzten Job macht und seinem Dasein für immer abschwört. Auch die Romantik des Westerns ist kaum mehr zu finden – stattdessen Gewalt und niedere Motive. Damit soll ein möglicherweise realistischeres Bild der Zeit und des Genres gezeichnet werden. Das ist Clint Eastwood hier gelungen.

Quellen

  1. Clint Eastwood; „Unforgiven“ (1992)
  2. https://www.britannica.com/topic/Unforgiven

Going Back West, Pt. 13

Darstellerinnen

Während der Western-Film (und auch der Film im Allgemeinen) den Schwerpunkt über viele Jahrzehnte auf männliche Charaktere (und damit Schauspieler) gelegt hat, soll es in diesem Eintrag um die Schauspielerinnen des Westerns gehen. Es gab sie, und das nicht zu knapp. Obwohl sie nicht die Bekanntheit ihrer männlichen Pendants genießen, werden hier fünf besondere Frauen kurz vorgestellt. In den Themen des Westerns allgemein haben Frauen in der Regel einen untergeordnete Rolle gespielt – anders als im Film Noir etwa, der mit der Femme fatale einen eigenen Charakterzug geschaffen hat. So gibt es im Western den Begriff der „damsel in distress“, was eine „Jungfrau in Nöten“ meint, die vom Held der Geschichte gerettet werden soll, und sich ohne sein Zutun völlig wehrlos ist. Von Selbstbestimmung ist hier wenig zu spüren. Auch nicht, wenn sie sich völlig nebensächlich als Ehefrauen um Haushalt oder die Kinder kümmern, während ihr Mann ausreiten muss, um gegen das Böse anzutreten. In Western späterer Jahre wurden Frauen dann zunehmen selbstbestimmt dargestellt, im Revisionist-Western ebenso – mit Frauen in der Hauptrolle, die ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen.

1. Amanda Blake

Abb. 1 – Foto von Amanda Blake.

Amanda Blake (eigentlich Beverly Louise Neill) war die wahrscheinlich bekannteste Western-Darstellerin. Ruhm erlangt sie als „Miss Kitty Russell“ in der TV-Serie „Gunsmoke“, in der sie die Saloonbesitzerin spielte. Die Show, ursprünglich als Radio-Programm gestartet, lief knapp zehn Jahre und erfreute sich großer Beliebtheit. Am Ende ihrer Fernsehkarriere setzte sich Blake für Tiereschutz ein. Sie wurde zudem als dritter Eintrag in die Hall of Great Western Performers aufgenommen.

2. Katy Jurado

Abb. 2 – Katy Jurado auf einem Filmplakat.

Katy Jurado (eigentlich María Cristina Estela Marcela Jurado García) war eine Western-Schauspielerin mexikanischen Ursprungs. Nachdem sie in ihrem Heimatland Bekanntheit erlangte, wechselte sie nach Hollywood, wo sie für eine Reihe Western-Filme der 1950er und -60er Jahre spielte. Sie war zudem die erste lateinamerikanische Schauspielerin die für die Academy Awards nominiert und einen Golden Globe gewann (für ihren Aufritt in „High Noon“).

3. Katharine Ross

Abb. 3 – Katherine Ross in der Mitte, mit Co-Cast.

Katharine Ross ist eine Schauspielerin, die neben Western-Produktionen auch in zahlreichen anderen Filmen gespielt hat. Begonnen hat ihrer Karriere (die bis heute andauert) in den 1960er-Jahren. Besonders erwähnenswert sind hier die Filme „Butch Cassidy and the Sundance Kid“ und „Tell Them Willie Boy Is Here“, zwei Western-Filme, für die sie je einen BAFTA-Award erhalten hat. Sie ist mit dem Western-Star Sam Elliott verheiratet.

4. Diane Lane

Abb. 4 – Diane Lane in „Lonesome Dove“.

Die Darstellerin Diane Lane ist die jüngste der hier kurz vorgestellten Frauen, ihre Karriere ist weiterhin aktiv. Sie wirkte in einer Vielzahl an Filmen mit; als relevant für die Thematik ist hier „Lonesome Dove“ zu nennen, eine Mini-Serie aus 1980er-Jahren. Sie spielte darin die Rolle der „Lorena Wood“, einer Prostituierten, für die sie schließlich eine Emmy Award Nominierung bekam. Ihr letztes Western-Projekt trägt den Titel „Let Him Go“.

5. Doris Day

Abb. 5 – Doris Day als Calamity Jane.

Last but not least ist mit Doris Day (eigentlich Doris Mary Anne Kappelhoff) eine Schauspielerin zu nennen, die in den 1950er und -60er Jahren extrem bekannt war. Sie spielte in zahlreichen Filmen – im Western-Genre war es die Musical-Film-Produktion mit dem Titel „Calamity Jane“, in der sie die Hauptrolle spielte. Durch ihre Arbeit konnte sie wichtige Preise und Auszeichnungen im Bereich Film und Musik erlangen, darunter auch einige Golden Globe Awards.

Quellen

  1. https://www.criminalelement.com/15-fierce-female-film-roles-women-in-western-movies-edward-a-grainger-list-true-grit-butch-cassidy-the-good-the-bad-and-the-ugly-django-unchained-deadwood/
  2. https://cowgirlmagazine.com/women-in-western-film-television/
  3. https://en.wikipedia.org/wiki/Amanda_Blake
  4. https://en.wikipedia.org/wiki/Katy_Jurado
  5. https://en.wikipedia.org/wiki/Katharine_Ross
  6. https://en.wikipedia.org/wiki/Diane_Lane
  7. https://en.wikipedia.org/wiki/Doris_Day

Going Back West, Pt. 12

Hostiles

Nach dem Eintrag zu den wichtigsten und bekanntesten Pferden des Western-Kinos, soll es in dem Beitrag um einen Film gehen, der im Jahr 2017 veröffentlicht wurde. Unter dem Titel „Hostiles“ wurde ein Revisionist-Western (bzw. Anti-Western) vorgestellt – unter der Regie von Scott Cooper, der auch das Drehbuch geschrieben hat. Der Cast umfasst mehr als 11 Personen, wovon Christian Bale, Rosamund Pike und Timothée Chalamet (der damals noch nicht so bekannt war) zu nennen sind. Hostiles (dt. Titel „Unter Feinden“) handelt von einem Offizier der U.S. Army, der einen Häuptling der Cheyennen und dessen Familie zu seinem Stammesgebiet nach Montana zurückbringen soll. Grundthematik des Film ist die Feindschaft und durchaus grausame Rivalität zwischen den Siedlern und der indigenen Bevölkerung des damaligen Old West. Das kommt im Film schon von Beginn an zum Ausdruck, nicht zuletzt, da der Offizier (Joseph Blocker) die Indigenen bis auf die Knochen hasst. Widerwillig nimmt er den Auftrag an, ihm würde sonst sein Ruhestandsgeld gestrichen werden. Der Häuptling (Yellow Hawk) befindet sich in Gefangenschaft, ist schwer krank und möchte deshalb in seine Heimat zurück, um im Land seiner Vorfahren zu sterben.

Abb. 1 – Captian Joseph Blocker und Begleitschaft.

Harte Reise

Es ist nicht einfach zwischen den Parteien. Immer wieder steigt Blocker der Hass zu Kopf, den er an den Gefangenen auslassen will. Doch es kommt keine Gegenreaktion – Yellow Hawk ist bereit zu sterben. Am Weg finden sie eine junge Frau (Rosalee Quaid), deren Haus abgebrannt und deren Kinder und Ehemann von einer Gruppe Komantschen ermordet wurden. Aus der Not heraus nehmen sie sie mit. Nach einem Zwischenstopp im Fort Winslow, wo sie einen zum Tode verurteilten Gefangenen (Philip Wills) ebenfalls mitnehmen, wird Quaid angeboten, doch dort zu bleiben. Sie entscheidet sich aber dagegen. Im Lauf der Reise werden sie von Komantschen angegriffen, zwei der Soldaten der Begleitkompanie überleben den Angriff nicht. Durch den Vorfall bekommt Blocker ein neues Bewusstsein – und Yellow Hawk sowie sein Sohn bieten an, die Kompanie zu verteidigen, sofern ihre Ketten gelöst würden. Eines weiteren Tages, als Quaid und die Tochter des Häuptlings das Geschirr waschen am Fluss, werden sie von einer Reihe Pelzjägern entführt und vergewaltigt. Sie werden letztlich befreit, und die Jäger getötet – aber es dauert nicht lange, bis Wills (der Gefangene aus dem Fort) flüchten will. Bei dieser Aktion kommen zwei weitere Soldaten um.

Abb. 2 – Rosalee Quaid mit Repetiergewehr.

Ruhestätte

Die restliche Gruppe erreicht schließlich den Ort in Montana, das „Valley of the Bears”, wo sich Blocker und Yellow Hawk befrieden und ihren Respekt füreinander ausdrücken. Der Häuptling stirbt an dem Ort seiner Vorfahren – aber die Ruhe hält nicht lange, als sie von einer Gruppe Siedlern angehalten werden, die das Land für sich beanspruchen. Der Disput entwickelt sich in eine Schießerei, die Siedler kennen keine Gnade. Bis auf Blocker, Quaid und dem Enkel von Yellow Hawk werden alle getötet. Sie werden neben seiner Ruhestätte zu Grabe getragen. Im Epilog wird gezeigt, dass Quaid den Enkel bei sich aufnimmt, und sie verabschiedet sich vom mittlerweile pensionierten Blocker. Der Zug fährt davon – doch dieser kehrt um und springt in letzter Sekunde auf den Wagon. Insgesamt ist es ein brutaler und gnadenloser Western, der – wie Eingangs gesagt – den Konflikt zwischen Weißen und Indigenen in den Mittelpunkt stellt. Das ist auch gelungen, es gibt daher entsprechend wenige „stolze“ Western-Momente, die sich in so vielen anderen Produktionen finden. Es ist damit auch irgendwo eine Antithese zum typischen Material, das Leid wird darin weit mehr als üblich herausgestrichen.

Quellen

  1. Scott Cooper; „Hostiles“ (2017)
  2. https://www.theguardian.com/film/2018/jan/07/hostiles-review-christian-bale

Going Back West, Pt. 11

Pferde

Im Western geht es um Charaktere verschiedener Spielarten, Männer und Frauen, die ganz unterschiedliche Zugänge finden in den Geschichten. Auch spielen Orte und Gegenstände eine große Rolle im Western-Film, da sie über die Jahrzehnte lange Wiederholung zu Klassikern mit Wiedererkennungswert wurden. In manchen Western ist es sogar das Wetter, das seinen Teil in der Erzählung einnehmen kann, da das Leben am Frontier immer auch ein Kampf mit der Natur ist. Aber ein wichtiges Element mit einem Charakter-ähnlichen Status – das ist eines, das sofort mit dem Western-Film assoziiert wird. Es ist ein Begleiter so vieler Personen in den Filmen, ob Freund, ob Feind oder unbeteiligter Nebencharaktere. Die Rede ist selbstverständlich vom Pferd, das einen so wichtigen Part in jeder Western-Geschichte hat. Was das Auto in allen neuzeitlichen Filmen ist, ist das Pferd im Western. Es ist eine Art Gefährt und ermöglicht es erst den Personen ihre oft langen Reisen anzutreten. Und doch ist es mehr als das, es lebt und ist Teil der Kompanie. Es braucht Pflege, es braucht Rast und ist vielen Fällen ein Freund der Charaktere. Gleichzeitig ist es verletzlich und kann sterben, was nicht selten die Protagonisten in Gefahr bringen kann. Aus diesem Grund, hier ein Auszug der schönsten Pferde des Western-Films.

1. Trigger

Abb. 1 – Trigger und Roy Rogers.

Trigger war das Pferd von Western-Darsteller Roy Rogers, welches in vielen Produktionen zu sehen war. Geboren in den 1930er Jahren, war der Palomino in über 80 Western-Filmen (!) zu sehen. Das Publikum schien Trigger zu lieben, der zudem einige Tricks auf Lager hatte. Roy Rogers war nach der ersten gemeinsamen Arbeit derart begeistert, dass er Trigger kurzerhand kaufte, um mit ihm zukünftig auftreten zu können.

2. Buttermilk

Abb. 2 – Buttermilk und Dale Evans.

Buttermilk war das Pferd der Western-Schauspielerin Dale Evans, die spätere Frau von Roy Rogers. Der Geschichte nach war es glückliche Zufälle, warum Buttermilk überhaupt in Hollywood gelandet ist. Ein sog. American Quater Horse, geboren in den 1940er Jahren, war Buttermilk ebenfalls ein Star in vielen Western-Filmen. Durch seine Bekanntheit gab es zudem zahlreiche Replikas in kleinem Maßstab, die von Jung und Alt gerne gekauft wurden.

3. Pie

Abb. 3 – Pie und James Stewart.

Pie war das Pferd von Western-Star James „Jimmy“ Stewart, welches er über viele Jahre reiten konnte. Anders als die zwei vorherigen Stars, konnte Stewart das Tier nicht kaufen, da es damals im Besitz einer junge Frau war. Obwohl der Umgang nicht ganz leicht gewesen sei, hatte er die Arbeit mit Pie immer sehr genossen. In über 15 Produktionen war es an seiner Seite, und wusste laut ihm immer genau, wann die Kamera an war.

4. Dollor

Abb. 4 – Dollor und John Wayne.

Bei Dollor handelt es sich um ein Pferd mit dem John Wayne in einer Vielzahl seiner Filme gearbeitet hat. Es ist ein American Quater Horse, und wurde durch die Auftritte in den Produktionen ebenfalls bekannt. Wayne war zwar nicht der Besitzer von Dollor (das war Dick Webb Movie Productions), dennoch hatte er eine tiefe Verbindung zu dem Tier – er sicherte sich zudem die Rechte für seinen exklusiven Einsatz. Den Lebensabend verbrachte Dollor auf einer Ranch in Texas.

5. Tony

Abb. 5 – Tony und Tom Mix.

Tony galt als das Pferd mit dem Titel „Wonder Horse“ und war der Begleiter von Western-Darsteller Tom Mix. Es ist in über 30 Produktionen der 1920er und -30er Jahren zu sehen. Die Berühmtheit von Tony ging so weit, dass es auf Filmplakaten prominent (mit Namen) vorgestellt wurde – auch eigene Groschenformate rund um Tony wurden auf den Markt gebracht. Wie auch die anderen vorgestellten Pferde, beherrschte es zahlreiche Tricks, die das Publikum beigeisterten.

Quellen

  1. https://cowgirlmagazine.com/famous-horses-film/
  2. https://en.wikipedia.org/wiki/Trigger_(horse)
  3. https://de.findagrave.com/memorial/2030/buttermilk
  4. https://fiftieswesterns.wordpress.com/2009/10/13/jimmy-stewart-and-pie/
  5. https://www.chicagotribune.com/news/ct-xpm-1985-01-13-8501030451-story.html
  6. https://en.wikipedia.org/wiki/Wonder_horses

Mögliche Interviewfragen:

  1. Was bedeutet Schönheit für dich?
  2. Wie wichtig ist dir dein eigenes Aussehen?
  3. Wie weit würdest du gehen um dein Schönheitsideal zu erreichen?
  4. Fühlst du dich im Bezug auf dein Selbstbild von Social Media beeinflusst?
  5. Verwendest du verschönernde Filter, und wie fühlst du dich beim Anblick ungefilterter Fotos?
  6. Wieviel % deines Einkommens fließt in dein Aussehen?
  7. War oder ist Schönheitschirurgie eine Option für dich?
  8. Wenn du der einzige Bewohner der Erde wärst, würdest du den selben Aufwand für dein Aussehen betreiben?
  9. Wenn du unendlich kostenlose Operationen gewinnen würdest, was würdest du machen lassen?
  10. Könntest du eine Liebesbeziehung mit Jemandem führen, der dich optisch garnicht anspricht?
  11. Betreibst du Fitness, falls ja aus optischen Gründen oder um Fit zu sein?
  12. Wie oft täglich denkst du über dein Aussehen nach?
  13. Kannst du ungefähr berechnen, was es gekostet hat, dass du so aussiehst wie du aussiehst?
    • einmalige Kosten:
      (Zahnspange, Operationen, Tätowierungen)
    • Laufende/Monatliche Kosten:
      (Fitness, Nägel, Friseur, Lippen, Botox, MakeUp, Kleidung)
  14. Findest du, dass du schön bist?

How design can change the world

Designing for the sustainable development goals

“Some of us choose to pursue design purely as an exercise in the aesthetic. I know that simply creating beautiful objects or surrounding yourself with beautifully designed things can help create a fulfilling and comfortable life. However, that is only the surface of the potential good and sense of accomplishment you can achieve with your creative skills… Go further: recognize the interdependence, power, and influence of your role as a professional, and let it resonate with the world around you and within you.”

– David Berman, Do Good Design

To open this blog post, I’d like to start with a few questions.
What is the powerful role of a designer? To shape the world around us? To empower people to live a more sustainable life? To shift other designers to a more socially and environmentally design approach?

For David Berman, it is exactly this!
So who is David Berman?
David Berman is the author of the book “Do Good Design—How design can change the world”. With his book, he wants to engage people to use their creativity to make a difference in the world. He has over 30 years of experience working with inclusive design and works as an author, expert speaker and strategist. In addition, he works as an advisor in several roles like to the United Nations, at G3ICT and as a governmental advisor on inclusive design policy.

What he is most passionate about is inclusive design. So first I want to make a short definition of this term. 

Inclusive design

Inclusive design strives for including as many people as possible in design decisions. It wants to emphasize the user diversity and to make clear, that user diversity covers variation in capabilities, needs and aspirations. 

It looks at the diversity of experience that may exclude a person from using an interface effectively. That could be, for example, subtitles of audio content for hearing impaired people but also for a commuter on a packed subway who forgot his earphones. 

Inclusive design, therefore, is strongly related to accessibility and can be seen as a methodology to approach design. It is not an outcome, rather it is a design process with which it’s outcome can be used by a diverse group of people. From this follows accessibility as one of the primary outcomes of an inclusive design process. 

See the infographic “accessible design vs. inclusive design”

The power of design has never been greater

So, back to David Berman, he says, when it comes to sustainability, the solution is to make clear to designer that they are part of the solution, not of the problem (Interview D.B.). We have to release a global sustainability design standard and for that, everyone is called upon. 
The author also mentions, that when it comes to bringing more sustainable solutions into the world, we just have to use the tools we have as designers. 

“The opportunity for designers has never been greater, to be able to help design a better society… because the awareness of the power of design has never been greater.”

– David Berman (Q&A with David Berman, The Oslo Manifesto. Design and Architecture for the SDGs)

The Awareness of the importance of good design

And I agree with his opinion. After many conversations and discussions with my fellow students, it often leads to this point. What do we want to do with our skills after graduation? Do we want to work in a company, where sustainability is just a term that is made fun of? Do we want to promote unreflected consumerism, unhealthy lifestyles, 

We also discussed that, fortunately, as students, we have the chance to choose freely in which field and in which company we want to work, what allows us to choose for whom and what we want to use our skills.

Of course, money always plays a role. But through the conversations I had with my fellow students, I noticed that the awareness is already very high for whom and which company you use your skills as a designer. Also, which clients you want to work for is an important part.

In the end, these conversations were one of the reasons why I chose this topic for my master’s thesis.Because in times when many things in the world are anything but round, in times when competent politics is more in demand than ever, but still fails, in a world that is networked and in which every individual can probably contribute to improving this world more easily than ever before, designers are also more in demand than ever to use their skills for a sustainable future in all areas.

The next blog post will be about the SDGs and about some design examples that are in this field.

Sources:

https://davidberman.com/wp-content/uploads/DoGoodBermanForCh1Ch12Index.pdf

https://www.toptal.com/designers/ui/inclusive-design-infographic

http://www.inclusivedesigntoolkit.com/whatis/whatis.html

https://www.zukunftsinstitut.de/dossier/megatrends/

Community, Charity, Institutionen und Persönlichkeiten

Die Community für barrierefreies Gaming spielt eine große Rolle in der Branche. Aus ihr kommen die meisten Informationen, Aufklärung, Ideen und Anregungen und Wünsche.

AbleGamers
https://ablegamers.org/

Play is a powerful weapon against the epidemic of social isolation. Play, specifically via gaming, gives people an accessible way to reach beyond the physical confines of their homes, connect with other players all over the world.

AbleGamers website

The AbleGamers Foundation ist eine amerikanische gemeinnützige Organisation, die sich der Verbesserung der Barrierefreiheit im Bereich der Videospiele verschrieben hat, um mehr Menschen mit Behinderungen das Spielen von Videospielen zu ermöglichen. Die Wohltätigkeitsorganisation schafft Ressourcen, hilft Einzelpersonen dabei, die benötigten Geräte zu bekommen, vergibt Stipendien und arbeitet mit Videospielherausgebern und Videospielunternehmen zusammen, um die Barrierefreiheit zu verbessern.

AbleGamers will Spiele nutzen, um Spieler zu verbinden, Gemeinschaften aufzubauen und soziale Isolation zu bekämpfen. Dabei setzen sie auf fünf Säulen:
Peer Beratung: Bereitstellung von 1-zu-1-Anleitung zur Beurteilung der Spielerbedürfnisse, um Spielen zu ermöglichen
Forschung: Entwicklung von unterstützenden Technologien, die Lösungen für Spielbarrieren bieten
Community Entwicklung: Förderung von Möglichkeiten für Kameradschaft, um lebenslange Beziehungen zu knüpfen
User Research: Aufdecken von Barrieren und Entwicklung Lösungen, um zugängliche Spielererlebnisse zu erleichtern
Professionelle Entwicklung: Leitende Branchenphilosophien zur Förderung einer integrativen und zugänglichen Zukunft

Game Accessibility Special Interest Group
https://igda-gasig.org/

In der International Game Developers Association gibt es eine spezielle Interessensgruppe für das Thema barrierearme Computerspiele, die Game Accessibility Special Interest Group. Sie bietet kostenfreie Beratung für Game-Designerinnen bzw. -Entwickler. Sie besteht seit 2003 und ist eine Gruppe, die sich auf freiwilliger Basis für Barrierearmut einsetzt. Ihre Mitglieder stammen aus unterschiedlichen Organisationen und tauschen sich über relevante Themen und Lösungsansätze aus.

Special Effect
https://www.specialeffect.org.uk/

We want everyone to be included. That’s why we’re transforming the lives of physically disabled people right across the world through the innovative use of technology. At the heart of our work is our mission to maximise fun and quality of life by helping people control video games to the best of their abilities, but that’s just the start.

Special Effect Website

Ähnlich wie AbleGamers, will Special Effect (UK) Menschen mit Behinderungen helfen, die richtige Ausrüstung zum Spielen von Videospielen zu finden. Es werden Geräte ausgeliehen, damit die Leute ein Gerät langfristig ausprobieren können bevor sie in den Kauf investieren. Zu Special Effect gehört die Initiative StarGaze, die Personen hilft, die nach einer plötzlichen Krankheit oder Verletzung an einer starken Mobilitätseinschränkung leiden. Sie stellt ihnen Eye-Tracking-Technologie zur Verfügung, um einen Computer zu bedienen.

Disabled Gamers Subreddit
https://www.reddit.com/r/disabledgamers/

Das Disabled Gamers Subreddit ist ein Forum auf der Online-Plattform Reddit. Es bietet einen hilfreichen Hub, an dem Spieler mit Behinderungen Fragen stellen, Diskussionen führen, relevante Links teilen und sich gegenseitig helfen und unterstützen können. Die Community besteht Spielern mit Behinderung, Entwicklern und Forschern. Es bietet eine hilfreiche Sammlung digitaler Ressourcen für Spieler mit Behinderungen und bietet Personen die Möglichkeit, sich gegenseitig zu finden und zu helfen.

Personen:
Sven van de Wege – BlindWarriorSven: Der blinde 35-jährige Niederländer hat einige der weltbesten Spieler bei Turnieren in ganz Europa geschlagen und einen Meistertitel für das Spielen der legendären „Street Fighter“-Serie gewonnen.

Randy Fitzgerald – N0M4D: Geboren mit einer Krankheit namens Arthrogrypose, die dazu führte, dass er seine Beine oder Arme nicht mehr benutzen kann, spielt er Spiele wie Street Fighter und Call of Duty mit einem modifizierten Controller, bei dem er sein Kinn, seine Lippen und andere Gesichtsmuskeln verwendet.

Matthew Fink – LookNoHands: Matthew verlor in jungen Jahren seine Arme und Beine. Er spielt vor allem StarCraft II.

Einschränkungen bei Videospielen

Vorab war für mich selber wichtig, mir einen Überblick über die möglichen Einschränkungen zu machen, um zu wissen, was relevant sein wird und was nicht.

Mobilität

  • Lähmung
  • Gehbehinderung
  • fehlende Gliedmaße
  • erhebliche Einschränkungen der körperlichen Belastbarkeit

Sinne

  • Sehbeschränkte Menschen
  • Blinde Menschen
  • Hörgeschädigte Menschen
  • Gehörlose Menschen
  • Taubblindheit
  • Geruchslosigkeit

Chronische Erkrankungen

  • Ernährungsunverträglichkeit
  • Dialysepatienten
  • Diabetes
  • Schmerzpatienten
  • Epilepsie
  • und weitere

Geistig

  • Verständnisschwierigkeiten
  • Verzögerung bei geistiger Entwicklung
  • Psychische Erkrankungen und seelische Einschränkungen (z.B. Neurosen, Depressionen, Psychosen, Boarderline)
  • Autismus

Wichtig für mich/richtiges Wording: Behinderungen sind immer die Auswirkungen, die Beeinträchtigungen und Schädigungen mit sich bringen, also die Nachteiler einer Beeinträchtigung. Unterschied medizinischer und menschenrechtlicher Ansatz!

Daraus ergeben sich folgende Schwierigkeiten bei Videospielen:

Hardware:

  • Eingabe- und Bedienungsschwierigkeiten
  • Verschiedene Controller, Eingabemethoden, Zeigegeräte, Eingabegeräte. Problem: Einstellungsoptionen in den Spielen nicht ausreichend
  • wichtig: individuelle Steuerung muss möglich sein

Software:

  • Spielegeschwindigkeit
  • Kontraste, Farben (Rot/Grün, niedrige Kontraste, Flackern, repetative Muster)
  • Text, Sprache (Font, Textgeschwindigkeit, Textgröße, Komplizierte Sprache, keine Voiceover, keine Untertitel)
  • Komplexität der Menüs, Komplexität der Story
  • Schwierigkeit (hier kann zum Beispiel eine ansteigende Schwierigkeit helfen)
  • wenig Hilfestellungen/Tutorials, „Trainings“möglichkeiten fehlen
  • Ziele unklar
  • zu viele visuelle/auditive Reize
Zusammenstellung/Guidlines für Barrierefreiheit die bei der Entwicklung von Spielen helfen kann

UNO – Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen

2008 trat ein Übereinkommen in Kraft, dass zuvor 2006 von der UNO-Generalversammlung in New York beschlossen wurde. Darin werden die Rechte von Menschen mit Behinderungen konkretisieren: Die Behinderung kommt aus der Umwelt und Strukturen und wird nicht durch eine Krankheit verursacht. Damit sind betroffene Menschen gleichberechtigt (Menschrechtliches Modell vor Medizinischem Modell von Behinderung). 182 Staaten haben das Übereinkommen verbindlich umgesetzt.
Das Übereinkommen ist zum Beispiel hier nachzulesen:

https://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav?startbk=Bundesanzeiger_BGBl&jumpTo=bgbl208s1419.pdf#bgbl%2F%2F*%5B%40attr_id%3D%27bgbl208s1419.pdf%27%5D__1638978475590

Definition von Behinderung

in der Erkenntnis, dass das Verständnis von Behinderung sich ständig weiterentwickelt und dass Behinderung aus der Wechselwirkung zwischen Menschen mit Beeinträchtigungen und einstellungs- und umweltbedingten Barrieren entsteht, die sie an der vollen, wirksamen und gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft hindern

Präambel, Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen

Zu den Menschen mit Behinderungen zählen Menschen, die langfristige körperliche, seelische, geistige oder Sinnesbeeinträchtigungen haben, welche sie in Wechselwirkung mit verschiedenen Barrieren an der vollen, wirksamen und gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft hindern können

Artikel 1, Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen

Zusammenfassung: Die Gesellschaft entwickelt sich immer weiter, das betrifft auch das Verständnis von Behinderungen. Behinderungen entstehen dardurch, dass beeinträchtigte Menschen durch einstellungs- und umweltbedingte Barrieren an der vollständigen Teilnahme an der Gesellschaft gehindert werden. Beeinträchtigungen können hierbei lagfristige körperliche, seelische, geistige oder Sinnesbeeinträchtigungen sein. > Menschen, die, durch gesellschaftliche oder umweltbedingte Barrieren nicht vollständig an der Gesellschaft teilhaben können

Gleichberechtigung

Die Vertragsstaaten anerkennen, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind, vom Gesetz gleich zu behandeln sind und ohne Diskriminierung Anspruch auf gleichen Schutz durch das Gesetz und gleiche Vorteile durch das Gesetz haben. Die Vertragsstaaten verbieten jede Diskriminierung aufgrund von Behinderung und garantieren Menschen mit Behinderungen gleichen und wirksamen rechtlichen Schutz vor Diskriminierung, gleichviel aus welchen Gründen.

Artikel 5, Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen

Alle Menschen sind vor dem Gesetzt gleich. Jede Art von Diskriminierung aufgrund von Behinderung ist verboten.

Aufklärung

a) in der gesamten Gesellschaft, einschließlich auf der Ebene der Familien, das Bewusstsein für Menschen mit Behinderungen zu schärfen und die Achtung ihrer Rechte und ihrer Würde zu fördern;
b) Klischees, Vorurteile und schädliche Praktiken gegenüber Menschen mit Behinderungen, einschließlich aufgrund des Geschlechts oder des Alters, in allen Lebensbereichen zu bekämpfen;
c) das Bewusstsein für die Fähigkeiten und den Beitrag von Menschen mit Behinderungen zu fördern.

Artikel 8, Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen

Die Staaten verpflichten sich, ausreichend über Menschen mit Behinderungen aufzuklären. Dazu gehören Maßnahmen wie Kampagnen, Anpassung des Bildungssystems, Aufklärung über die Darstellung von Betroffenen in den Medien und Förderung von Schulungsprogrammen.

Integration in der Gesellschaft

  1. Zugänglichkeit

Um Menschen mit Behinderungen eine unabhängige Lebensführung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermöglichen, treffen die Vertragsstaaten geeignete Maßnahmen mit dem Ziel, für Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt, zu Transportmitteln, Information und Kommunikation, einschließlich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen, sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten […] zu gewährleisten.

Artikel 9, Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen

Gebäude, Straßen und Verkehrsmittel aber auch elektronische Dienste, Kommunikationsmittel und Notdienste müssen zugänglich gemacht werden.

  1. Einbeziehung in die Gemeinschaft

Die Vertragsstaaten dieses Übereinkommens anerkennen das gleiche Recht aller Menschen mit Behinderungen, mit gleichen Wahlmöglichkeiten wie andere Menschen in der Gemeinschaft zu leben […].

Artikel 19, Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen

Menschen mit Behinderung sind gleichberechtigt, ihren Wohn- und Aufenthaltsort zu Wählen, zu entscheiden mit wem sie leben und erhalten dabei die Unterstützung, die sie brauchen (zum Beispiel: persönliche Assitenz, Unterstützungsdienste in Einrichtungen und/oder zu Haue, Verhinderung von Isolation und Absonderung). Alle Einrichtungen für die Allgemeinheit und Dienstleistungen müssen auch Menschen mit Beeinträchtigung zur Verfügung stehen.

  1. Kulturelles Leben, Erholung, Freizeit und Sport
  • Der Zugang zum Kulturellen Leben muss gewährleistet sein, das umfasst Zugang zu kulturellem Material, Filmen, Theatervorstellungen und anderen kulturellen Aktivitäten (fallen hierunter auch Videospiele?) in zugänglichen Formaten.
  • Das kreative, künstlerische und intellektuelle Potenzial muss entfaltet werden können. Hier finde ich sehr schön die Formulierung: nicht nur für sich selber aber auch für die Bereicherung der Gesellschaft.
  • Anerkennung und Unterstützung ihrer spezifischen kulturellen und sprachlichen Identität, einschließlich der Gebärdensprachen und der Gehörlosenkultur – Anerkennung als eigene Kultur.
  • Erholungs-, Freizeit- und Sportaktivitäten: Ermutigung zur Teilnahme, Möglichkeiten Sport- und Erholungsaktivitäten zu organisieren, zu
    entwickeln und teilzunehmen (umfasst auch Bereistellung von Training, Anleitung)
  • Kinder müssen an Spiel-, Erholungs-, Freizeit- und Sportaktivitäten teilnehmen können

Integration in der Bildung

Um dieses Recht ohne Diskriminierung und auf der Grundlage der Chancengleichheit zu verwirklichen, gewährleisten die Vertragsstaaten ein integratives Bildungssystem auf allen Ebenen und lebenslanges Lernen.

Artikel 24, Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen

Bildung muss zugänglich sein und umfasst verschiedene Bereiche: Entfaltung des Selbstwertgefühlt und Bewusstseinsbildung der eigenen Würde, Persönlichkeitsbildung, Entfaltung der eigenen Kreativität und Talente, körperliche Fähigkeiten, Befähigung zur wirklichen Teilhabe an der Gesellschaft. Dabei müssen Schulen und Einrichtungen ohne Nachteile zugänglich sein (finanziell, geistig, körperlich), egal welche Unterstützung dafür erforderlich ist (dazu gehören zum Beispiel: Erlernen von Brailleschrift, Gebärdensprache , ergänzenden Formaten der Kommunikation, den Erwerb von Orientierungs- und Mobilitätsfertigkeiten sowie Mentoring/Unterstützung durch andere Menschen mit Behinderungen). Zudem Zugang zu allgemeiner Hochschulbildung, Berufsausbildung, Erwachsenenbildung und lebenslangem Lernen.

Intergration am Arbeitsplatz

dies beinhaltet das Recht auf die Möglichkeit, den Lebensunterhalt durch Arbeit zu verdienen, die in einem offenen, integrativen und für Menschen mit Behinderungen zugänglichen Arbeitsmarkt und Arbeitsumfeld frei gewählt oder angenommen wird.

Artikel 27, Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen

Schutz vor Diskriminerung (sowohl bei der Einstellung, als bei Arbeitsbedingungen, Chance auf Weiterbildung und beruflichen Aufstieg), Chancengleichheit, gleiche Arbeitnehmerrechte, Unterstützung bei Arbeitssuche, Möglichkeiten zur Selbstständigkeit und Gründung von Unternehmen, Schutz vor Ausbeutung.