Visual Language of Illustration

Illustration als eine der visuellen Sprachen im Grafikdesign 

Der Begriff der visuellen Sprache wurde schon im Blogpost „Visual Language“ thematisiert. Wie dort bereits erwähnt, verwendet eine visuelle Sprache visuelle Elemente, um Bedeutung auszudrücken. Je nachdem welches Medium bzw. welche visuelle Sprache in einer Gestaltung verwendet und was genau dargestellt wird, kann eine bestimmte Aussage getroffen werden. 

Das heißt, dass Illustration auf Grundlage ihrer Charakteristiken und Eigenschaften eine andere Sprache spricht als beispielsweise Fotografie oder Typografie. In diesem Beitrag geht es um Illustration und ihre Charakteristiken. 

Um zu erklären was man genau unter Illustration versteht, ist auch die Herkunft des Wortes an sich interessant. Das Wort „Illustration“ kommt vom lateinischen Wort „illustrare“und bedeutet  „erleuchten, erklären, preisen“, „das einem Text erläuternd beigegebene Bild“, weswegen es auch „Schaubild“genannt wird.

Grundsätzlich muss hier jedoch zwischen Illustration und grafischer Illustration unterschieden werden.

Illustration

Hier gilt: Illustration an sich zählt dabei zur bildenden Kunst. Illustrationen haben dabei die einzigartige Freiheit, ohne Worte zu existieren, aber dennoch die Kraft, Ideen durch lebendiges Geschichtenerzählen zu kommunizieren. Illustration wird auch als die zeichnerische Visualisierung der Welt verstanden. Illustrationen sind visuelle Wege, um geschriebenen Text darzustellen oder zu illustrieren. Sie können dabei helfen, eine Idee oder Geschichte zu erklären, oder rein zur Dekoration dienen. Man findet Illustrationen überall, besonders in Medien wie Magazinen, Büchern, Postern, Lehrmaterialien und Flyern. In Webseiten und Apps findet man häufig sowohl handgefertigte Illustrationen als auch Vektorgrafiken, welche Farbe und Formen nutzen, um einen illustrativen Stil nachzuahmen.

Grafische Illustration im Vergleich mit traditioneller Illustration

Grafische Illustration 

Grafische Illustration im Gegensatz bedient sich sowohl der Eigenschaften des Grafikdesigns als auch der klassischen Illustration und kombiniert sie miteinander. Während Grafikdesign mehr Wert auf Kommunikation legt und Illustration eher Richtung bildende Kunst neigt, ist grafische Illustration das Ergebnis, wenn man beides miteinander mischt.

Grafische Illustration verwendet die klassischen Designprinzipien von Farbe, Form und Layouts, um Kunstwerke zu gestalten und darzustellen.

So wie Grafikdesign und Illustration dies jeweils einzeln tun, helfen grafische Illustrationen, um Ideen bildlich auszudrücken, Konzepte zu verdeutlichen, Produkte zu verkaufen, zu informieren und zu werben. Man findet sie überall: Flyer, Stoffe, Bücher, Anzeigen, Verpackungen, Poster und Webseiten. Sie können jede Technik nutzen, von Druckgrafiken und Zeichnungen bis hin zu grafischen Darstellungen von Daten und Statistiken.

Grafischen Illustrationen halten sich an eine Marketingstrategie und Designelemente und haben das Ziel die Ideen anderer Menschen mithilfe klassischer Designelemente zu vermitteln.

Sie bieten eine tolle Gelegenheit, zwischen Nutzern und Produkten oder Ideen eine tiefere Bindung aufzubauen. Dies ist von großem Vorteil, da immer mehr kommerzielle Projekte häufig emotionale und unverwechselbare Bilder erfordern. 

Quellen:

  • https://moodley.at/idsheet/sonnentor/
  • https://studiobruch.com/de/meine-funf-jahre-als-vater/
  • https://studiobruch.com/de/tagwache/

Content Types of Visual Communication

Einsatz von Illustration und Fotografie nach Content Type

Wie im vorherigen Post bereits erwähnt ist der Inhalt neben der Form eines der beiden Mittel, mit dem Informationen vermittelt und kommuniziert werden kann. Dabei gibt es drei verschiedene Inhaltstypen und Ansprüche an ein Design in der visuellen Kommunikation:

informativ, überzeugend und unterhaltsam

Je nach Anforderungen an das Design sollten die grafischen Mittel so gewählt werden, dass sie die Inhaltsansprüche erfüllen. Das wiederum heißt, dass je nach Content Type die bestmögliche Visual Language und die entsprechenden grafischen Elemente gewählt werden sollten. Für gewisse Content-Typen eignen sich Illustration bzw. Fotografie aufgrund ihrer Charakteristiken besser. 

Content Types der visuellen Kommunikation:

Informativ – informative 

Ein Zweck, den Design erfüllt, ist die Bereitstellung von Informationen für das Publikum. Das Vermitteln von Wissen, das Geben von Fakten und das Verbessern des eigenen Verständnisses fallen in den Zuständigkeitsbereich einer der folgenden Aufgaben:

  • Schilder
  • Verzeichnisse
  • Pläne
  • Anleitungen
  • Bedienungsanleitungen
  • Handbücher
  • Museen
  • Ausstellungen

Überzeugend – persuasive 

Die kommerziellen Designanwendungen sollen das Verbraucherverhalten und die Entscheidungsfindung beeinflussen.Design mit kommerzieller Absicht kann und wird häufig Elemente aus der obigen „informativen“ Liste einmischen.

Die folgende Liste ist häufig mit Überzeugungsarbeit und einer Handelsaufforderung im Design verbunden:

  • Zeitungen
  • Zeitschriften
  • Jahresberichte
  • Broschüren
  • Plakate
  • Werbung
  • Geschäftsauslagen
  • Verpackungen

Unterhaltsam – entertaining

Durch unterhaltsames Grafikdesign soll eine emotionale Reaktion bei den Betrachtern ausgelöst werden. Das Publikum anzuspornen, zu engagieren oder anzulocken kann sehr mächtig sein, wenn es richtig gemacht wird.

DesignerInnen können ihre visuellen Kommunikationsfähigkeiten nutzen, um die Aufmerksamkeit einer Person mit amüsanten oder ablenkenden visuellen Informationen/Sprachen zu erhalten. Dabei gilt, wenn man über ein Stück Design lachen kann, ist man auf etwas fixiert. Emotionen spielen eine entscheidende Rolle für Menschen, die die Welt verstehen können. Form und Inhalt können nicht nur informativ und überzeugend sein, sondern auch viszeral. 

Der Content Typ gibt dabei die Art des Mediums bis zu einem gewissen Grad bereits vor. Es ergeben sich Bereiche, in denen klassischerweise Illustration bzw. klassischerweise Fotografie als bildgebendes Element verwendet wird. Häufig werden diese „natürlichen“ Grenzen auch bewusst überschritten, um sich bewusst und gezielt von der Masse bzw. der Konkurrenz, Mitbewerber abzuheben. 

Produktbewerbungen bzw. Produktfotografie, Bildbände, Kochbücher bzw. Food Photography, Reiseführer und Filmposter sind klassischerweise Bereiche in denen Fotografie als Visual Language bevorzugt wird. Hier muss Design oft einen Wahrheitsanspruch erfüllen und zum einen sind Genauigkeit und Vertrauen wichtig für die Ziele des bestimmten Designs. Menschen vertrauen auf Fotos, um einen Ort, ein Produkt oder eine Person genau darzustellen. Wenn man also für ein Produkt wirbt, ist es oft eine gute Idee, es mithilfe von Fotografie darzustellen. Hier ist es oft eine Kombination aus informativem und überzeugendem Content.

In Magazinen, Zeitschriften, Werbekampagnen, Sachbücher, auf Filmpostern, Key Visuals werden Illustrationen und Fotografie gleich häufig verwendet. Wobei für Podcast-Cover und Buchcover in der Regel Illustrationen häufiger verwendet werden. Natürlich kann auch immer eine Kombination aus beiden verwendet werden.

Illustrierte Magazine, Magazincover, Illustrationen in Zeitschriften bzw. Zeitschriftencover, Zeitungsillustrationen, Kinderbücher, Illustrierte Werbekampagnen, Bedieunungsanleitungen/Handbücher, Buchcover bzw. Buchillustrationen, naturwissenschaftliche Sachbücher bzw. Grafiken, Darstellungen über Botanik, des menschlichen Körpers und seiner Funktion, biologische Experimente, Chemie, Physik, technische Instrumente, Erklärvideos, Broschüren, Produktverpackungen, illustrierte Landkarten, Icons auf Webseiten und in Apps, Logos und Theaterplakate sind klassische Anwendungsgebiete für Illustrationen. Hier steht oft überzeugender und unterhaltsamer Content im Vordergrund.

Illustration kann natürlich auch für informative Zwecke eingesetzt werden.

Auch für Branding-Projekte eignet sich Illustration bzw. grafische Illustration hervorragend. Durch Illustrationen kann die visuelle Sprache einer Marke bereichert und differenziertere Dinge kommuniziert werden, die ein Logo, ein Farbschema, eine Schrift oder sogar Wörter nicht alleine vermitteln können. Illustrationen können einer Marke Leben, Energie und Emotionen verleihen.

Quellen:

  • https://studiobruch.com/de/neumeister-website/
  • https://studiobruch.com/de/terroir/
  • https://studiobruch.com/de/eisperle/

„Design is adding content to content.“

Im Design hat man als Ausgangspunkt immer einen Inhalt oder Information, die man kommunizieren möchte. Um diesen Inhalt herum wird ein System aus visueller Sprache und grafischen Mitteln und Prozessen geschaffen, um diesen Inhalt optimal nach außen zu tragen. Jedes Element fügt dabei etwas zu diesem Inhalt hinzu – you add content to content. 

Für Design ist die Kommunikation von solchen aussagekräftigen Informationen von entscheidender Bedeutung, wobei die Art der visuellen Sprache eine entscheidende Rolle spielt und dem gesamten Design eine eigene Inhaltsebene hinzufügt. Im Vordergrund steht hierbei immer die Nachricht, die kommuniziert werden soll, weswegen die visuelle Sprache auch in Hinblick auf diese ausgewählt werden sollte. 

Ideen und Information

Der Zweck des Grafikdesigns besteht darin, einen nützlichen, funktionalen Zweck zu erfüllen. Es ist normalerweise kommerzieller Natur, aber nicht immer. 

Hierbei wird auf Grundlage eines Marketingplans ein Sujet erstellt, mit dem das Zielpublikum angesprochen und dort eine gewünschte Reaktion ausgelöst werden soll. Illustration und Fotografie als Werkzeuge sind auf jeden Fall starke Träger für Emotionen. Und positive Emotionen sind die ersten Träger für Kaufimpulse der Kunden.

Hier arbeitet oft ein/e TexterIn mit einer/einem DesignerIn zusammen, um die visuellen Bilder mit gut ausgewählten Worten zu unterstützen. Dabei gilt, dass bei allen Arten der Kommunikation – sei es die sprachliche durch Worte oder die bildliche Nachricht durch Fotografie oder Illustration – eine Nachricht mit Bedeutung gesendet wird – im besten Fall sollte diese bewusst gestaltet und geformt werden.

Illustration und Fotografie als rhetorisches Mittel

Visuelle Informationen sind ein mächtiges rhetorisches Mittel, wenn sie im richtigen Kontext eingesetzt werden. Im besten Fall bringen sie die Betrachter und Konsumenten dazu, Entscheidungen zu treffen.

Wie im Blogpost über „Visual languages im Communication Design“ schon angesprochen, hat jedes der bildgebenden Elemente eine informative bzw. inhaltliche, visuelle und symbolische Ebene. Für GestalterInnen ist es wichtig, durch die richtigen visuellen und mentalen Kanäle ein Design zu schaffen, das das Zielpublikum anspricht. Dies ist einerseits über die Form und andererseits über den Inhalt einer Darstellung möglich. 

Die Form – die visuelle Ebene

Die Art und Weise, wie etwas aussieht oder das physikalische Aussehen, ist Form. Bilder, die visuell anregend sind, lösen bei den Betrachtern eine physiologische Reaktion aus. Form ist schön. 

Diese Form wird im ersten Schritt bereits durch die Auswahl der bildgebenden Elemente und deren charakteristischen Merkmale beeinflusst, wobei bereits eine gewisse Richtung und Stimmung gesetzt wird. Wie bereits erwähnt wirkt Illustration als Medium an sich anders als Fotografie. 

Barilla Werbeplakat mit Fotografie
Barilla Werbeplakat mit Illustration

Der Inhalt – die inhaltliche Ebene 

Was etwas sagt oder welche Ideen eine Sache kommuniziert, ist Inhalt. Bilder mit bedeutungsvollen, wörtlichen Botschaften provozieren eine psychologische Reaktion, die auf symbolischen Assoziationen basiert. Hier gibt es Möglichkeiten, spielerisch, subversiv und intelligent zu sein. Inhalt ist nützlich. 

Wie man an den Barilla Werbesujets sieht, ist hier der Inhalt gleich, jedoch wird durch Illustration und Fotografie als Elemente jeweils eine andere Stimmung geschaffen bzw. visuelle Sprache gesprochen.

Die symbolische Ebene 

Jedes bildgebende Element hat eine symbolische Aussage, diese hängt sowohl mit der inhaltlichen, als auch der visuellen Ebene zusammen.  

Bei Grafischen Bildern bzw. Illustrationen wird bereits aufgrund ihrer Charakteristiken eine symbolische Ebene geschaffen – sie repräsentieren Ideen oder Konzepte. Fotografien im klassischen Sinn stehen eher für Wahrheit und bilden bzw. schaffen Realität. 

Zusätzlich können in beiden Medien visuelle Metaphern, Allegorien, bildhafte Symbole, Farbe und dergleichen eingesetzt werden, um dem Bild eine weitere symbolhafte Aussage zu geben.

Quellen:

Graphic Design Cake

Visual Languages als Basis von Grafikdesign 

Wenn man sich ein beliebiges Design als Kuchen vorstellt, von dem es drei Schichten gibt:

  • Visual Language – visuelle Sprache (Elemente wie Illustration/Grafik, Fotografie, Typografie)
  • Graphic Design (Mittel, Prozess)
  • Visual Communication – Visuelle Kommunikation (Ergebnisse)

Die visuelle Sprache oder Bildsprache bildet die Zutaten des Kuchens. Wenn diese visuelle Sprache verbalisiert würde, hätten wir Töne, Wörter, Pausen und Intonation.

Grafikdesign ist der fertige, vollständig gebackene Kuchen. Wenn Grafikdesign verbalisiert wird, haben wir Inhalte und gesprochene Nachrichten.

Die visuelle Kommunikation ist das Essen des Kuchens. In verbalen Begriffen entspricht dies einem Gespräch oder Dialog zwischen Menschen. 

Diese Metapher zeigt, wie Illustration und Fotografie als Gestaltungselemente, bzw. bildgebende Elemente in die Schicht der visuellen Sprache einzuordnen sind und welche Aufgabe sie im großen Ganzen übernehmen. Und je nachdem welche Elemente man verwendet, schmeckt der Kuchen anders.

Die visuelle Sprache von Illustration und Fotografie im Vergleich

Anhand der folgenden Beispiele sieht man sofort, wie unterschiedlich die Wirkung bzw. die Sprache und der Ausdruck der beiden Elemente ist. Hier muss jedoch dazugesagt werden, dass es sich hier um extrem reduzierte, flache und minimalistische Illustrationen handelt, was natürlich an sich schon eine sehr starke Bildwirkung erzielt.

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Illustration als Visual Language oft mehr Gefühl vermittelt, einem Design mehr Charakter verleiht, ihm mehr Stimmung gibt, oft nicht real wirkt, spielerischer, verspielt, kindlicher, humorvoll und lockerer. Illustrationen repräsentieren oft eher eine Idee, ein Konzept oder etwas Abstraktes oder Fiktives.

Das folgende Beispiel zeigt, wie viel Einfluss der verwendete Stil hat und wie schon allein dadurch die Wirkung einer Illustration beeinflusst werden kann. Illustration kann auch im Vergleich zur dokumentarischen Fotografie zusätzliche Information übermitteln. Man kann dadurch die Wahrnehmung und Wirkung beeinflussen, vor allem lassen sich durch die »Stimmung« einer Illustration bestimmte Gefühle erzeugen.

Eine Illustration hat immer eine stärkere emotionale Dimension als reine Fotografie, welche meist als sachlicher, und damit distanzierter und kühler empfunden wird. Illustrationen vermitteln eine gewisse Art von »Menschlichkeit«. Illustrationen werden meistens entweder positiv oder negativ wahrgenommen, wohingegen ein Foto meistens neutraler betrachtet wird. Die Assoziation mit abstrakten und allgemeinen Themen, die wir mit Illustration haben, führt dazu, dass dieses Medium eine stärkere emotionale Qualität hat. Im Gegensatz dazu sind konkrete Darstellungen eindeutig und klar und wir nehmen sie eher zur Kenntnis ohne darüber nachzudenken.

Eine Illustration muss man immer interpretieren und ist nie so schnell oder selbstverständlich wie ein Foto. Warum Illustrationen jedoch so beliebt sind, ist weil Illustrationen Gedanken anregen können, suggerieren, erzählen, narrativ wirken, Konzepte/Ideen abstrahieren, Geschichten komprimieren, Aussagen verdichten oder präzisieren können. Mit einer Illustration kann oft viel mehr ausgedrückt werden als mit einem Foto.

The Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring by Matt Chase

Visual Languages im Communication Design

Typografie, Illustration und Fotografie als grafische Elemente

Menschen verwenden Sprache als Werkzeug für die Kommunikation mit anderen Menschen, Autoren verwenden Wörter, um mit ihren Lesern zu kommunizieren, während im Design eine visuelle Sprache verwendet wird, um Ideen oder Informationen zu kommunizieren. Hier ist „visual language“ die Schnittstelle zwischen einer Grafik und dem Betrachter. Diese visuelle Sprache beschreibt die Art und Weise wie Informationen, Symbole, Wahrheiten und Emotionen transportiert werden und auf welche Art kommuniziert wird. 

Grafik von Illya Pavlov

Wie man in dieser Darstellung sieht, gibt es im Bereich des Grafik Designs im Grunde genommen drei verschiedene visual languages; diese sind Typographie, grafische Bilder bzw. Illustrationen und Fotografie, wobei die drei verschiedenen Sprachen bzw. Ebenen verschiedene Zwecke innerhalb der Kommunikation erfüllen. 

  • Typografie als Designelement repräsentiert die verbale Ebene der Kommunikation. 
  • Grafische Bilder bzw. Illustrationen schaffen aufgrund ihrer Charakteristiken eine symbolische Ebene, 
  • während Fotografie der Aussage bzw. dem Design eine gewisse Wahrheit verleiht und somit eine Art Beweis-Ebene darstellt. 

Designer erstellen und arbeiten mit visuellen Darstellungen und diese Elemente der visuellen Sprache sind dabei die Bausteine auf die sie zurückgreifen können. Grafische Werke sind bedeutungslos, wenn sie nicht gut mit Typografie ausgestattet sind. Die Verwendung von typografischen Elementen ist besonders in textbasierten Designs überwältigend präsent. In den meisten Fällen wird im klassischen Grafikdesign Typographie als Ausgangspunkt verwendet, in vielen Fällen wird diese typografische Basis durch Fotografie oder Illustrationen bzw. grafische Bilder erweitert. 

Die genannten Bildgebungsmittel können auch in Kombination eingesetzt werden, wobei sie immer in Beziehung zueinander stehen und sich somit gegenseitig beeinflussen, unterstützen und wenn sie in ihrer visuellen Aussage nicht aufeinander abgestimmt werden, auch gegenseitig entkräften können. Denn visuelle Information im richtigen Kontext ist ein mächtiges rhetorisches Mittel und diese Elemente bzw. ihr Zusammenspiel soll im besten Fall eine gemeinsame Nachricht senden, eine einheitliche Stimmung schaffen und somit die Kommunikation einer Grafik optimieren.

Jedes dieser Elemente kann sowohl einen informativen, symbolischen und in jedem Fall aber einen visuellen Aspekt in in eine grafische Gestaltung bringen. Jede Art von Gestaltung wird ganzheitlich als Bild wahrgenommen und aufgrund der Tatsache, dass das menschliche Gehirn Bilder tausend Mal schneller verarbeitet als geschriebene Wörter, kann Design auch als Performance oder Dramatisierung von Inhalten oder als Stimmungssetzer gesehen werden und kommuniziert erst in weiterer Folge auf der rein sprachlichen Informationsebene. 

Quellen:

  • Bilder: www.typographicposters.com

Visual Language

Just as people can verbalize their thinking, they can visualize it.

Visual Language – Visuelle Sprache

Sprache ist nicht nur mündlich oder schriftlich. Man kann die Sprache als Kommunikationsmittel auch nicht streng von der gesamten menschlichen Kommunikation trennen, zu der auch das Visuelle gehört. Das Wort „Vorstellungskraft“ deutet definitiv darauf hin, dass wir auch in Bildern denken können. Visuelle Sprache kann beispielsweise definiert werden als ein Kommunikationssystem in dem visuelle Elemente als Ausdrucksmittel verwendet werden.

Der Begriff „visuelle Sprache“ in Bezug auf das Sehen könnte die Wahrnehmung, das Verständnis und die Erzeugung sichtbarer Zeichen beschreiben. Derzeit gibt es jedoch noch keine einzige, allgemein vereinbarte Definition was genau visuelle Sprache ist. So wie Menschen ihr Denken verbalisieren können, können sie es auch visualisieren. Beispiele für die Verwendung der visuellen Sprache sind z.B. Diagramme, Karten und Gemälde.

Infografiken können komplexe Daten auf prägnante, hochvisuelle Weise darstellen
Quelle: https://www.ongenealogy.com/visual-language-tree/

Zu visueller Sprache gehören Elemente wie Linie, Form, Farbe, Bewegung, Textur, Muster, Richtung, Ausrichtung, Skalierung, Winkel, Raum und Proportionen. Die Elemente in einem Bild repräsentieren dabei Konzepte in einem räumlichen Kontext im Gegensatz zu dem zeitbasierten linearen Verlauf, der beim Sprechen und Lesen verwendet wird. Sprache und visuelle Kommunikation funktionieren parallel und sind oft voneinander abhängige Mittel, mit denen Menschen Informationen austauschen.

visuelle Darstellung von Kaffezubereitung
Quelle: unterfreundenblog.com/2016/05/18/kaffeepedia/

Traumbilder

Auch in Träumen zeigt sich, dass Menschen mithilfe von Bildern denken, Informationen verarbeiten und ihr Denken ausdrücken können. Was wir im Wachzustand im Kopf haben und was wir uns in Träumen vorstellen, ist dabei sehr ähnlich. Traumbilder können zum Beispiel auch mit oder ohne gesprochene Wörter, Töne oder Farben sein. Klassische griechische Philosophen glaubten, dass eine Nachbildung eines Objekts ins Auge gelangt und als Erinnerung als vollständiges Bild in der Seele verbleibt. Es ist erstaunlich, dass eine solche Einsicht mehr als zweitausend Jahre vor der Entschlüsselung der Funktionsweise des Gehirns entstand. 

Visuelles Denken

Designer werden oft geschult, Probleme visuell zu lösen. Sie können Bilder in ihrem geistigen Auge formen und Ideen vor, während und nach dem Aufbringen auf Papier oder auf den Computerbildschirm beeinflussen und bewerten. Das von Designern verwendete visuelle Denken führt ein kognitives System ein, das dem verbalen Sprachsystem entspricht, sich jedoch auch von diesem unterscheidet. Und nicht nur ausgebildete Designer nutzen diese visuelle Sprache. Es scheint, dass Menschen eine angeborene Fähigkeit zur kognitiven Modellierung haben und es ihnen hilft, sich durch Skizzieren, Zeichnen, Konstruieren, Ausleben usw. auszudrücken. Diese Art der visuellen Informationsverarbeitung und Informationsdarstellung ist für das menschliche Denken von grundlegender Bedeutung. Die Fähigkeit, visuell zu denken und zu kommunizieren – sowohl das Verständnis als auch die Konzeption des Visuellen – wird im heutigen Lernprozess immer gleichbedeutender mit der Alphabetisierung und dem Rechnen. 

visuelles Denken und Kommunizieren in Form von Skizzen
Quelle: twitter.com/ujiterkuma/status/965326075285987329?lang=de

Visuell, symbolhaftes denken 

Um zu verstehen, was visuelle Sprache ist und wie sie funktioniert, muss auch der semiotische Aspekt in der Kommunikation berücksichtig werden. Visuelle Sprache als ein System, das über visuelle Elemente und Bilder kommuniziert, funktioniert auch auf einer symbolhaften Ebene, bei der immer der soziale und kulturelle Hintergrund berücksichtigt werden muss, um ihre Bedeutung zu erklären. Diese visuellen Elemente bzw. Bilder werden von unseren Augen wahrgenommen und von unserem Gehirn interpretiert, das das Signal empfängt und sich in Empfindungen, Emotionen, Handlungen und Gedanken umwandelt. Die Semiotik ist hilfreich, um zu verstehen, wie wir diese Muster in verschiedenen Kommunikationssystemen erstellen und interpretieren. Dann können Designer ein System entwickeln, um eine bestimmte Nachricht zu übermitteln, die von einer Gruppe von Menschen leicht verstanden werden kann. 

sozial und kulturell abhängige visuelle Darstellung von “Pferdestärke/Horsepower”
Quelle: https://www.behance.net/gallery/68459747/Fused-Symbols-02

Quelle:

  • fastcompany.com
  • learningsolutionsmag.com

Illustration und Fotografie als Visual Language

In meiner Recherche werde ich Illustration und Fotografie als visuelle Sprachen analysieren und miteinander vergleichen, wobei der Fokus der Recherche auf dem Einsatz dieser Medien im Bereich des Communication Design liegt. Ich werde Illustration und Fotografie als Bildgebungsmittel erforschen, weil ich herausfinden will, ob sie als Transportmittel für Informationen austauschbar sind und ob sie in denselben Anwendungen verwendet werden können. 

Das Ziel meiner Recherche ist es, herauszufinden, wie Illustration in einem Anwendungsbereich, in dem traditionellerweise Fotografie verwendet wird, eingesetzt werden und möglicherweise sogar einen grafischen Mehrwert bieten kann. 

Dabei könnten Fragen wie diese bearbeitet und hoffentlich beantwortet werden: 

  • Welche Charakteristiken haben dieses visual languages und welche Signale senden sie?  
  • In welchen Bereichen ist welches Medium sinnvoll?
  • Was sind gängige Einsatzbereiche und gibt es Projekte, die es schaffen diese Grenzen erfolgreich zu überwinden? 
  • Was passiert wenn man Illustration in hauptsächlich der Fotografie vorbehaltenen Bereiche einsetzt und umgekehrt? Sind sie austauschbar?
  • Welche Wechselwirkung zwischen den beiden visuellen Darstellungsmedien gibt es und wie beeinflusst sich die Art der Darstellung gegenseitig? 
  • Welche Vorteile bzw. Nachteile bringen sie in Hinblick auf das Ergebnis einer grafischen Arbeit? 
  • Wie kann man die Nachteile einer visuellen Sprache gegenüber der anderen ausgleichen? 
  • Wie viel Menge an Information, Wahrheit, Emotion kann transportiert werden?  
  • Was sind die Creative Possibilities der beiden visuellen Sprachen?
  • Wie kann man Illustration und Grafik sinnvoll mit Fotografie kombinieren bzw. verbinden?  
  • Wie kann das Problem der Wiedergabe von Realität bzw. Ausdruck von Fiktivem gelöst werden?