Wie wir lernen – Ein Auszug aus Psychologie, Pädagogik und Neurowissenschaft 3/3

Wie fördert man lernen?

Die folgenden acht Eigenschaften mögen einen nicht überraschen, jedoch möchte ich mich damit beschäftigen, warum diese so wichtig sind und wie wir sie für die Gestaltung von Lehranwendungen anwenden können.

Abb.1 | Multimodales Lernen: Lernen mit mehreren Sinnen

1. Mulitmodales Lernen
Um neues Wissen gut abrufbar abzuspeichern, empfiehlt es sich, verschiedene Modis anzusprechen. Beispielsweise einen gesprochenen Vortrag durch bildhafte Abbildungen zu unterstützen. Hierbei werden mehrere Assoziationsketten und Verknüpfungen zu einer Information gelegt. Da das Ansprechen von mehreren Sinnesorganen nach [1] auch eher in Erinnerung bleibt, ist es sinnvoll für die Gestaltung von Für interaktive Anwendungen

Abb.2 | Semantische Einbettung: An bereits erlerntem Wissen anknüpfen

2. Semantische Einbettung
Da das Gehirn als semantisches Netzwerk aufgebaut ist, ist es hilfreich, wenn verschiedene Queues auf Wissen zugreifen, bzw. wenn mehrere Verknüpfungen zu einer Information führen. Bereits vorhandenes Wissen, dient hierbei als Gedankenstütze für neu erlerntes. In diesem Netzwerk können neue Inhalte an zuvor erlerntem angeknüpft werden. Es macht somit Sinn, neue Themen mit wohlmöglich bekanntem Wissen einzuleiten.

Abb. 3 | Emotionen: Fröhliche, gelassene Stimmung wirkt sich positiv auf Lernerfolg aus

3. Emotionen
Emotionen haben eine starke Auswirkung auf unsere kognitiven Fähigkeiten, sowie Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Lernen, Gedächtnis und das Lösen von Problemen. Sowohl positive wie auch negative Emotionen können Lernförderlich sein. Beispielsweise wirken sich Belohnungen sowie auch milder Druck und Bestrafungen auf den Lernerfolg aus.

Abb. 4 | Tiefe der Verarbeitung: Je elaborierter das Thema behandelt wird, desto gefestigter ist die Information abrufbar

4. Tiefe der Verarbeitung
Je tiefer etwas gelernt wird, also wie häufig, wie elaboriert, wie detailliert, desto eher ist die neu gewonnene Information effizient abrufbar. Wenn Verbindungen zu anderen verwandten Themen hergestellt werden und das neu erlernte im Kontext gesehen wird, wird der Effekt verstärkt, da es zu einer tieferen Auseinandersetzung kommt.

Abb. 5 | Relevanz: Bezieht sich auf allgemeine oder persönliche Interesse

5. Relevanz
Das angestrebte Wissen sollte eine gewisse persönliche Relevanz haben, wie beispielsweise das Interessenfeld des Nutzers oder eine allgemeine Relevanz beinhalten.

Quellen
[1] Max-Planck Gesellschaft: Lernen mit allen Sinnen, 05.02.2015
https://www.mpg.de/8930937/vokabel-lernen-gesten

Abb.1 | https://blog.orselli.net/2020/11/rewind-are-exhibit-timelines-so-boring.html

Abb.2 | https://images.adsttc.com/media/images/52cd/fd12/e8e4/4e34/3700/002b/large_jpg/11053_00_MOHAI_Center_For_Innovation_N18.jpg?1389231329

Abb. 3 | http://everyoneishappy.com/

Abb. 4 | https://whitney.org/events/sound-accumulation

Abb. 5 | https://i.pinimg.com/564x/39/19/b3/3919b3b7470caad88293583b4f7c3940.jpg