Master Thesis Evaluierung

Autor: Aberham, Odo
Jahr der Veröffentlichung: 2019
Universität: Universität Wien, Masterstudium Musikwissenschaft
Titel: Englische Königsdramen in italienischen Opern am Beispiel von Johann Simon Mayrs und Giovanni Pacinis Werken
Art der Arbeit: Hochschulschrift (Masterarbeit)
Sprache: Deutsch
Seitenanzahl: 155

Gestaltungshöhe

Aufgrund der inhaltlichen Ausrichtung der Arbeit, besteht sie fast ausschließlich aus Text – die Gestaltung und Formatierung tritt dabei in den Hintergrund. Es lassen sich allerdings Tabellen und Grafiken in Form von Auszügen aus Notenblättern finden. Die Arbeit setzt sich mit dem Thema der italienischen Oper in Hinblick auf Dramen (englische Königsdramen im Speziellen) auseinander.

Innovationsgrad

Die Arbeit besteht im Grunde aus zwei Kapiteln. Da sind zum einen die Grundsätze des Themas hinsichtlich der italienischen Oper im 19. Jahrhundert und zum anderen die “Königsdramen” und die dazugehörigen Opern. Beide Kapitel weisen nochmals drei Subkapitel auf, in denen der Stoff verhandelt wird. Die Methode der Forschung ist klar der Literaturarbeit zuzuweisen, da der Autor sich durch zahlreiche Werke hinsichtlich der italienische Oper gearbeitet hat, inkl. der Opernliteratur selbst. Er hat sich dabei mit allen drei Dimensionen (verbal, musikalisch, szenisch) auseinandergesetzt.

Der Innovationsgrad ist nach meinem Ermessen als durchaus hoch zu bewerten. So schreibt der Autor in der Einleitung über die Beweggründe, dass die Thematik bisher nur eine geringe wissenschaftliche Aufarbeitung erfahren habe, und er das Gebiet in dieser Hinsicht erweitern möchte. Dafür legt er nahe, dass es den Zeitraum der italienischen Oper mit der fast monothematischen Ausrichtung tatsächlich als “Phase” gegeben hat, und die beinahe 100 Stücke nicht zufällig in dieser Spielart entstanden sind.

Selbstständigkeit

Was die Selbstständigkeit betrifft, so kann hier kein negativer Aspekt festgestellt werden. Die Arbeit wirkt in allen Details genau bis akribisch, ist umfangreich und beleuchtet eine Vielzahl von Gesichtspunkten. Darunter fallen historisches (über weite Strecken), konkret-inhaltliches zu den Werken und allgemeines über das italienische Operngenre. Im Anhang findet sich noch eine große Gegenüberstellung in Hinblick auf die Figuren der Dramen (Herscherïnnen der britannischen Krone).

Gliederung & Struktur

Durch die klare Gliederung der Arbeit behält man stets den Überblick, welches Thema gerade im Zentrum steht. Die Logik macht durchaus Sinn, und folgt dem Schema “vom Allgemeinen zum Speziellen” – nach der Einleitung folgt die eigentliche Einführung in den Stoff, mit historischen und stilistischen Bezüge etc. Damit wird die Basis geschaffen, um sich im zweiten Teil konkret mit zwei Komponisten auseinandersetzen zu können. In der Conclusio wird auf den Inhalt zusammenfassend zurückgeblickt und der Schluss hinsichtlich der Fragestellung gezogen. Es wird zudem nochmals auf den Stand der Forschung hingewiesen.

Umfang der Arbeit

Die Arbeit erstreckt sich auf rund 120 Seiten exkl. Verzeichnis und Anhang, was einem ordentlichen Umfang entspricht. Für einen wissenschaftlich-forschende Zugang (ohne Werkstück) ist das angemessen und mitnichten zu wenig. Das wird durch die sorgfältig ausgewählten Notenbeispiele nochmals verdichtet, wodurch die Arbeit an zusätzlicher Qualität gewinnt.

Orthographie / Sorgfalt / Genauigkeit

Hinsichtlich der Orthografie lässt sich feststellen, dass der Autor sehr sorgfältig gearbeitet hat. Ich konnte keine Fehler in der Rechtschreibung entdecken, was bei einer Masterarbeit aber durchaus erwartet wird. Die Satzstruktur ist klar (keine überlangen Sätze), wenn auch in der Sprache recht intellektuell und komplex gehalten. Als Alltagslektüre ist sie daher nur eingeschränkt zu empfehlen – was der Sache aber natürlich keinen Abbruch tut.

Literatur

Was die Literatur betrifft, so wird in der Arbeit auf 68 Quellen (der überwiegende Teil Bücher) verwiesen – allerdings exklusive Enzyklopädien und Klavierauszügen, auf die ebenfalls reichlich verwiesen wird. Eine handvoll audio-visueller Quellen runden die Nachweise ab. Alphabetisch sauber sortiert, findet man alles wie gewohnt auf den Seiten nach dem Textteil der Arbeit.