Design und gesellschaftliche Verantwortung

We, the undersigned, are graphic designers, photographers and students who have been brought up in a world in which the techniques and apparatus of advertising have persistently been presented to us as the most lucrative, effective and desirable means of using our talents. We have been bombarded with publications devoted to this belief, applauding the work of those who have flogged their skill and imagination to sell such things as: cat food, stomach powders, detergent, hair restorer, striped toothpaste, aftershave lotion, beforeshave lotion, slimming diets, fattening diets, deodorants, fizzy water, cigarettes, roll-ons, pull-ons and slip-ons.

Ken Garland, 1964

So schrieb Ken Garland in seinem 1964 publizierten und von 20 anderen Designern, Fotografen und Studenten unterschriebenen Manifest ‚First Things First‘, dass die Werte in der Designbranche in den Vordergrund rücken soll. die Autoren beabsichtigten es, weg von der ‚trivialen‘ und ‚Zeit verschlingenden‘ Massenproduktion der Werbung für den Konsum und immer gleicher Arbeiten, hin zum humanistischen und wertebasierten Design zu gelangen.


Auch viele Jahre nach seiner erstmaligen Publikation ist dieses Manifest noch von Bedeutung, das sieht man auch daran, dass eine Gruppe von Autoren 2014 die Inhalte erneut aufbereitet haben und eine aktualisierte Version des Manifests unter dem Name ‚First Things First Manifesto 2000‘ veröffentlicht, bei dem viele weitere Professionelle aus dem Designbereich unterzeichnet haben.

Verantwortung ist ein Feld, dass den Menschen schon lange bewegt und immer bewegen wird. Es fängt im kleinen, persönlichen Rahmen an – in Beziehungen, Famile, Freunden bis hin zum Beruf und endet in globalen Zusammenhängen. Verantwortung heißt Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen. In jedem Berufsfeld, ob in Medizin, in Bildung, in Politik, im Rechtswesen – überall müssen Menschen eine große Verantwortung für das übernehmen, was sie tun. In der Realität hat alles was wir tun, eine gewisse Auswirkung auf Gesellschaft, Ökologie, Ökonomie oder Kultur. Und auch als Designer bleibt diese Verantwortung nicht aus. Welches Material benutze ich? Welcher Ressourchenverbrauch ist damit verbunden? Wer wird erreicht? Wer wird nicht erreicht und warum? Welche Kosten entstehen und welche Kosten werden vermieden?
Nur wenn man sich bewusst macht, was eine jeweilge Arbeit bewirkt, kann man sich auch darüber klar werden, wofür man Verantwortung übernimmt und wofür nicht.

Verantwortung, und damit auch der direkte Zusammenhang zur Nachhaltigkeit (und das nicht nur im ökologischen Sinne) beinhaltet immer auch eine gewisse Aufforderung zur Partizipation. Nachhaltigkeit kann nicht im Passiven passieren, sondern muss aktiv angegangen werden; ein verantwortungsvoller, bewusster Umgang passiert nicht automatisch, sondern muss bewusst gestaltet werden.

But if things are well made and people like them, they’ll last. That’s sustainable.

Konstantin Grcic

Nachhaltigkeit ist die Natur oder Eigenschaft von etwas, das aufrechterhalten werden kann oder das auf Dauer gleich bleibt. Diese dauerhafte ‚Stabilität‘ kann allerdings auch dynamisch sein (Recycling,…). Außerdem ist nachhaltige Entwicklung die Entwicklung, die den Bedürfnissen der Gegenwart entspricht, ohne dabei die zukünftigen Generationen zu beeinträchtigen, ihre Bedürfnisse zu erfüllen.

Deshalb rufen wir zu einem Wandel auf, was Designer gestalten – und wie. Die Klimakrise ist kritisch mit Klassen-, Rassen- und Gender-basierter Dominanz verknüpft. Wir können nicht weiter auf Nachhaltigkeit bestehen, sondern müssen neue Systeme erschaffen, die reparieren und heilen was wir geschaffen haben.

First Things First

Sammlung Organisationen die Design/Nachhaltigkeit/Verantwortung verbinden:

  • Climate Designers: https://www.climatedesigners.org/
  • Art helps: https://www.arthelps.de/
  • First Things First: https://www.firstthingsfirst2020.org/