Joyful Design

How to create products that make us happy. Or: A Framework to create successful products.

Master Thesis Exposée based on my DesRes research Topic “Joyful Design”.

Exposé

1. Problem
In der gegenwärtigen Designpraxis greift man zu etablierten Designmethoden wie Design Thinking oder Human Centered Design. Diese Methoden helfen dabei, Probleme zu erkennen und diese mithilfe von Gestaltungsmaßnahmen zu lösen. Das Endprodukt dient somit der Lösung eines Problems. Selten bis gar nicht bewegt sich hierbei der Anspruch auf der Gestaltung eines Endprodukts das positive Emotionen auslöst. Hierbei wird großes Potenzial verschwendet. Die heutige Zeit, geprägt von Krisen, verlangt nach aktiver Optimierung unseres Umfelds. Produkte sollten neben einer Problemlösung vor allem auch positive Emotionen fördern. Die Macht von Gestaltung in Bezug auf dem Triggern von positiven Erfahrungen wird im Designprozess viel zu leicht ignoriert—der Fokus liegt zu oft lediglich auf dem Lösen von Problemen, jedoch nicht im Erkennen von Chancen. Chancen, Produkte und unser Umfeld aktiv positiv zu gestalten.

Ein weiteres Problem stellen die abstrakten Darstellungen von Designstrategien dar. Diese bieten keinen konkreten Fahrplan, der nach individuellen Bedürfnissen befolgt werden kann, um eine strategische Konnotation von positiven Emotionen für das Endprodukt zu entwickeln. Es fehlt somit an konkreten, strategisch, psychologisch fundierten Frameworks.

2. Forschungsstand
Design Thinking als auch Human Centered Design Thinking zählen zu etablierten Methoden/ Prozessen, um Gestaltungsaufgaben strategisch entgegenzutreten. Der Fokus bei diesen Methoden liegt auf dem Prozess der Problemlösung durch Gestaltung. Diese problemorientierten Designmethoden rücken jedoch eine wesentliche Chance von Design in den Hintergrund: das Fördern von Mehrwert durch das Triggern von positiven Emotionen.

Durch den problemorientierten Lösungsansatz können negative Situationen neutralisiert werden. Der Mensch und ein potenzielles Problem, das gelöst bzw. neutralisiert werden soll, um ein Grundbedürfnis zu stillen, stehen im Zentrum.

Hierbei werden aber 50 % an Potenzial, ein erfolgreiches Produkt zu entwickeln, das Freude bereitet, das Wohlbefinden steigert und unter anderem durch gesteigerte Produktbindung einen nachhaltigeren Konsum fördert, nicht optimal genutzt.

Ebenso gibt es laut aktuellem Stand keinen konkreten Fahrplan, der im Designprozess herangezogen werden kann, um strategische Lösungsansätze in Bezug auf (positive) Emotionen zu entwickeln. Der Forschungsstand, vor allem in der positiven Psychologie und der Wahrnehmungspsychologie ermöglichen es nicht nur eine solche Methode bzw. ein solches Framework konkret zu definieren, sondern verweisen auch auf die Relevanz der bewussten Integration.

3. Forschungsfrage
Wie kann ein Produkt* strategisch mit positiven Emotionen konnotiert werden? 

*Das Produkt kann hierbei jegliche Form annehmen, von der Gestaltung einer Brand Identity, einer Social Media Kampagne, bis hin zu einer Webapplikation.

4. Zielsetzung der Arbeit
Ziel der Arbeit ist die Entwicklung eines Design Frameworks.
Das Framework kann als Fahrplan zur strategischen Integration von positiver Konnotation und dem Generieren von Mehrwert für Endprodukte herangezogen werden. Der Designprozess soll somit konkretisiert und erleichtert werden.

Mein Ziel ist es, ein detailliertes Framework zu entwickeln, das Einsatz in verschiedenen Designdisziplinen finden kann—ein Tool für DesignerInnen, das folgende Mängel beseitigt:

1) Problemorientiertes Design
Ein Framework für die Gestaltung von Produkten, das den Fokus auf positive Konnotation und Mehrwert setzt und vor allem Chancen erkennt, anstatt einen negativen Ausgangspunkt mithilfe eines Produkts lediglich zu neutralisieren.

2) Mangel an konkreten strategischen Frameworks
Ebenso soll das Framework einen fundierten und vor allem konkreten Fahrplan auf Grundlage von psychologischen als auch ästhetischen Aspekten bieten.

Das neue Konzept soll unter anderem Elemente des Human Centered Design, Design Thinking, Positive Design, Possibility Driven Design, Storytelling Frameworks, als auch Erkenntnisse aus fachlichem Wissen (Designprinzipien, Psychologie) in einem konkret definierten und fundamentierten Framework vereinen.

Das Framework soll letztendlich in grafischer Form, zur besseren Nachvollziehbarkeit, dargestellt werden. Detaillierte Beschreibungen zu einzelnen Schritten sollen hierbei von einer begleitenden Publikation unterstützt werden. 

5. Theoriebezug
Es wird Bezug auf Konzepte und Erkenntnisse des Human Centered Design, Design Thinking, Positive Design und Possibility Driven Designs genommen. Genannte Konzepte erleichtern Abläufe des Designs oder nehmen auf spezifische Problemstellungen Bezug—das jedoch in sehr vager und abstrakter Form.

Beispiel: Positive Design Framework
Das Positive Design Framework beschäftigt sich explizit damit, positive Emotionen hervorzurufen. Es setzt sich aus den Ebenen “Design for Pleasure”, “Design for Personal Significance” und “Design for Virtue” zusammen. Es berücksichtigt somit drei essentielle psychologische Faktoren zur Implementierung von positiven Emotionen im Designprozess.

Diese drei wichtigen Pfeiler sollen auch in meinem Framework einen Platz finden, jedoch mit weiteren Erkenntnissen anderer relevanter Designmethoden, der positiven Psychologie, aber auch ästhetischen Aspekten ergänzt werden um eine holistische Übersicht zu bieten.

Das Framework soll Erkenntnisse der genannten Methoden integrieren—aber vor allem fehlende konkretere Elemente fundierter Designprinzipien und Psychologie ergänzen. Daher wird sich die Arbeit neben bekannten, etablierten Designmethoden und Prozessen auch genau mit Erkenntnissen der positiven Psychologie, Wahrnehmungspsychologie und mit grundlegenden Prinzipien des Designs beschäftigen. 

6. Methode

Phase 01: Intensive Literaturrecherche mit Fokus auf Wahrnehmungspsychologie, Designprinzipien, Frameworks, Designmethoden und positive Psychologie

Phase 02: Auswertung der Literaturrecherche (Pro und Kontra, Chancen)
Phase 03: Recherche & Analyse aktueller Designmethoden / Frameworks (Pro und Kontra, Chancen) Phase

Phase 04: Recherche & Analyse von Fallbeispielen Phase

Phase 05: Qualitative Umfrage (Psychologische & Ästhetische Aspekte) & Auswertung Phase

Phase 06: Experteninterviews (Beispiel: Alex Proba)

Phase 07: Entwicklung des “Joyful Design Frameworks” auf Basis d. Erkenntnisse aus Literatur, Fallbeispielen und den Umfragen

Phase 08: Testphase mithilfe von Probanden (Designer)

Phase 09: Feedback und Analyse

Phase 10: Optimierung der Methode Phase 08: Anwendung des finalen “Joyful Design Thinking Frameworks” anhand eines praktischen Beispiels Phase 11: Conclusio 

7. Material
Im Zuge meiner Recherche bin ich auf das Joyful Design Framework von Himanshu Bharadwaj gestossen, das die Notwendigkeit der Integration argumentiert, und auch Ansätze zur Integration vorgibt. Das Framework gibt jedoch nur sehr abstrakte Begrifflichkeiten/Ansätze vor und konzentriert sich auf die Integration von Joyful Design auf Innovations- und Leadership Ebene. “A unifying design thinking process to redesign our business, rewire how we think about innovation, and rejuvenate our minds.” (https://www.joyful.design/joyful-design)

Mein Ziel ist es jedoch ein konkretes Framework zu bieten, das mögliche Wege zur Integration genau beleuchtet. Zum Beispiel, welche konkreten strategischen Interventionen getroffen werden können.

Ein Beispiel: Nostalgie.
Wie kann Nostalgie genutzt werden um ein Produkt mit positiven Emotionen zu laden?

Oder: Brand Storytelling.
Wie kann Brand Storytelling Einfluss auf die Gestaltung des Produkts nehmen um das Produkt mit positiven Emotionen zu laden?

Das Framework soll verschiedene Lösungswege aufzeigen und diese mit Fallbeispielen und genauer Argumentation, durch die zusätzliche Publikation, belegen.

Eine geeignete Bezeichnung für das Framework und Titel der Arbeit muss im Zuge der Arbeit noch gefunden werden.

In Bezug auf “Joyful Design” liegen Literatur als auch TED Talks vor—jedoch mit Fokus auf Psychologie & Mindset und Innenarchitektur & Environmental Design.

Vorhandenes Material:

Literatur
Positive Psychologie, Wahrnehmungspsychologie, Design Thinking, Human Centered Design, UX Design, Empathisches Design, Joyful Design—Fokus jedoch auf Innenarchitektur, Environmental Design

TED Talks Wahrnehmungspsychologie, Joyful Design

Statistiken Positive Design Impact

Daten Happiness Research Institute

Case Studies “Argumentationsmaterial”

Qualitative Befragung Psychologische, Ästhetische Kriterien

Was muss noch ermittelt werden:
Verwandte Designmethoden / Frameworks

Qualitative Befragungen “Extended” Psychologische, Ästhetische Kriterien 

8. Vorläufiges Literaturverzeichnis

Dutton, Denis (Februar 2010): A Darwinian theory of beauty. IN: TED, https://www.ted.com/talks/ denis_dutton_a_darwinian_theory_of_beauty (last retrieved December 01, 2020)

Fetell Lee, Ingrid: Joyful: The Surprising Power of Ordinary Things to Create Extraordinary Happiness. London: Rider 2018

Fetell Lee, Ingrid (April 2018): Where joy hides and where to find it. IN: TED, https://www.ted.com/talks/ ingrid_fetell_lee_where_joy_hides_and_how_to_find_it (zuletzt aufgerufen am 08.12.2021)

Günder, Gabrielle (Oktober 2020): Empathic Branding. At the Peter Schmidt Group. IN: Page. Connect creative competence. https://cms.peter-schmidt-group.de/web/sites/default/files/2021-03/PAGE_Connect_EMPATHIC_BRANDING_Peter_Schmidt_Group_English.pdf (zuletzt aufgerufen am 08.12.2021)

Günder, Gabrielle (Oktober 2021): Sustainable Design. At the Peter Schmidt Group. IN: Page. Connect creative competence. https://page-online.de/shop/connect-booklet-sustainable-design-bei-der-peter-schmidt-group/ (zuletzt aufgerufen am 08.12.2021)

Lidwell, William / Holder, Kritina / Butler, Jill: Universal Principles of Design, Revised and Updated: 125 Ways to Enhance Usability, Influence Perception, Increase Appeal, Make Better Design Decisions, and Teach through Design. Beverly: Rockport 2010

Lupton, Ellen: Design is Storytelling. New York: Cooper Hewitt 2017 Martin, Bella / Hanington, Bruce: Universal Methods of Design, Expanded and Revised: 125 Ways to Research Complex Problems, Develop Innovative Ideas, and Design Effective Solutions. Beverly: Rockport 2019

Möller, Norbert. Creativity as a Catalyst for Change. IN: https://www.peter-schmidt-group.de/de/insights-und-news/creativity-catalystchange (zuletzt aufgerufen am 08.12.2021) Möller, Norbert (Hamburg, 20.09.2021): Die passenden Codes der Kommunikation. IN: https://www.peter-schmidt-group.de/ de/insights-und-news/die-passenden-codes-der-kommunikation (zuletzt aufgerufen am 08.12.2021)

Möller, Norbert (Hamburg, 22.09.2021): Wir vertrauen unseren Augen – und folgen doch unseren Ohren. Ohne es zu ahnen. IN: https://www.peter-schmidt-group.de/de/insights-und-news/wir-vertrauen-unseren-augen-und-folgen-doch-unseren-ohren-ohnees-zu-ahnen (zuletzt aufgerufen am 08.12.2021)

Möller, Norbert. Wenn das Gemeinsame viel geiler ist, als Geiz. IN: https://www.peter-schmidt-group.de/de/insights-und-news/ wenn-das-gemeinsame-viel-geiler-ist-als-geiz (zuletzt aufgerufen am 08.12.2021)

Norman, Don: The Design of Everyday Things: Revised and Expanded Edition. New York: Basic Books 2013

Sagmeister, Stefan / Walsh, Jessica: Sagmeister & Walsh: Beauty. Schönheit = Wahrheit / Schönheit = Funktion. New York: Phaidon 2018

Seymour, Richard: How Beauty Feels. IN: TED, https://www.ted.com/talks/richard_seymour_how_beauty_feels (zuletzt aufgerufen am 28. Dezember 2020)

Weinschenk, Susan M.: 100 things every designer needs to know about people. 2nd edition. o.O.: Peachpit 2020

Wiking, Meik: The Art of Making Memories: How to Create and Remember Happy Moments.

Harper Collins: New York 2019. Yablonski, Jon: Laws of UX: 10 praktische Grundprinzipien für intuitives, menschenzentriertes UX-Design.
Heidelberg: dpunkt 2020 Yablonski, Jon: Laws of UX: Using Psychology to Design Better Products & Services. Sebastopol: O’Reilly Media 2020 

9. Vorläufige Gliederung Abstract Introduction

1 What is joy?

2 Why Designing Joyful Experiences?
Mental Impact (Wellbeing, Health & Productivity)
Ethical Impact Sustainability

3 Psychology
Evolution
Positive Psychology
Identity Based Human Behavior Design & Emotions
(Empathic Design, Emotional Design, Symbolic Meaning)
Case Studies Qualitative Research, Evaluation

4 Aesthetics
Evolution
Psychology of Perception
Case Studies
Qualitative Research, Evaluation

5 Design Processes, Methods & Frameworks
Joyful Design Thinking
Human Centered Design
Design Thinking
Possibility Driven Design
Brand Storytelling Framework
Positive Design Framework
Evaluation

6 Design Framework
Development Testing, Feedback & Adjustments
The Framework
Application

Glossar
Sources 

10. Zeitplan (Projektphasen und -dauer)

Dezember 2021—Februar 2022 Recherche

Jänner—Februar Datenauswertung

März Qualitative Befragungen & Auswertung Experteninterview Rohtext
April Überarbeitung Entwicklung des Frameworks

April—Mai Korrekturlesen Anwendung des Frameworks / Werkstück

Mai—Juni Optimierung des Frameworks / Werkstück Layout

Juni—Juli Schlusskorrektur Ende Juli/ Anfang August 2022 Produktion 

11. Projektteam
Konkrete Kooperationspartner/Auftraggeber sind noch nicht vorhanden 

12. Projektaufwand und Finanzierung
Zeit: Ab Jänner 2022 (Mo—Fr 20h + Sa 6h) * ca. 28 Wochen
Gesamt: 728h

Kosten: Printpoduktion
Produktion Publikation: 3—5 Stück, ca. 300 €
Printbeilage Publikation: 3—5 Stück, ca. 100 €
Werkstück: Noch nicht definiert
Werkstück (Optional): Zine, 3—5 Stück, ca. 200 € 

13. Risikofaktoren
1) Qualitative Umfrage
Die qualitative Umfrage muss rechtzeitig geplant werden, um eine aussagekräftige Zahl an Probanden vorweisen zu können.

2) Kooperation mit Kunden
Faktoren wie Zeit und Umfang der Arbeit könnten es schwierig machen, im gegeben Rahmen ein Kundenprojekt zu realisieren. Kundenprojekte werden oft von externen Faktoren beeinflusst, welche eine zeitgemäße Abwicklung erschweren könnten. (NDAs bei umfangreicheren Projekten, Projekt “on hold”, etc.) Aber auch spontane Adaptierungen des Konzeptes, welche zu einer eventuellen Themenabweichung führen könnten stellen Risiken dar.

3) Eigeninitiiertes Projekt
Hier könnte die Eigenfinanzierung ein Risikofaktor werden. Das Risiko, dass das Projekt nicht produziert / umgesetzt wird und reine Theorie bleibt, ist hierbei sehr hoch.

4) Produktion der Publikation: Kosten Die Kosten der Produktion sollten zeitnah geklärt werden, um rechtzeitig geeignete Produktionspartner zu finden.