Kritische Bewertung der Diplomarbeit “Theoretische Planung und messtechnische Evaluierung eines Hallraumes”

Titel
Theoretische Planung und messtechnische Evaluierung eines Hallraumes

Hochschule
Technische Universität Graz

Betreuer
Dipl.-Ing. Herbert Hahn

Begutachter
Ao. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gerhard Graber

Autorin
Jamilla Balint

Datum
März 2014

Gestaltungshöhe
Die Gestaltung dieser Diplomartbeit ist, wie bei vielen Arbeiten, die sich mit technischen Themen außeinandersetzen, eher schlicht und übersichtlich gehalten. Die Schriftart und die vielen Formeln deuten daraufhin, dass diese Arbeit mit LaTeX verfasst wurde.


Innovationsgrad
Das Thema an sich ist nicht besonders innovativ, da sie zur täglichen Arbeit eines Akustikers zählt. Interessant ist allerdings der Aufwand der betrieben wurde, um verschiedene Messpositionen und Szenarien zu bewerten. Daraus ergeben sich Erkenntnisse, die man in der Realwirtschaft und in der praktischen Berufswelt nur schwierig bekommen würde.


Selbstständigkeit
Die Autorin schreibt die Arbeit vollständig selbständig. Auch die praktischen Simulationen, Messungen und Auswertungen werden selbstständig erledigt. Lediglich der Hallraum wird von der TWB Buch GmbH zur Verfügung gestellt.


Gliederung und Struktur
Die Gliederung und Struktur ist meiner Meinung nach gut gelungen und folgt einem logischen Aufbau. Zunächst werden die theoretischen physikalischen Grundlagen geklärt, dann wird die Software zur Simulation des Hallraumes vorgestellt. Anschließend folgt die praktische Simulation und die Messung mit einer Gegenüberstellung und Bewertung der Ergebnisse.


Kommunikationsgrad
Die Thematik ist für einen Laien schwierig zu verstehen und geht tief in die Materie. Ohne physikalischen bzw. technischen Vorkenntnissen tut man sich schwer das Geschriebene außerhalb des Abstracts zu verstehen. Mit Vorkenntnissen hingegen lässt sich das Geschriebene gut nachvollziehen.


Umfang der Arbeit
Die Arbeit ist mit einer Gesamtlänge von 113 Seiten eher lang, allerdings nehmen die physikalischen Formeln, Abbildungen und Tabellen auch viel Platz in Anspruch. Auch ist der Umfang angemessen für den praktischen Aufwand und die Komplexität des Themas


Orthographie sowie Sorgfalt und Genauigkeit
Beim Lesen der Kapitel sind mir im groben keine grammatikalischen als auch orthographischen Fehler aufgefallen. Im Quellenverzeichnis sind mir allerdings Fehler wie “Sringer-Verlag Berlin” statt “Springer-Verlag Berlin” oder aber auch “Taschenbuch der Technichnischen Akustik” statt “Taschenbuch der Technischen Akustik” aufgefallen.


Literatur
Die meiste Literatur basiert auf anerkannter Fachliteratur. Allerdings findet man auch einige Referenzen zu Studienarbeiten (Diplomarbeiten, Bachelorarbeiten) der TU Graz. Ob diese den wissenschaftlichen Standards entsprechen, um in einer Diplomarbeit zitiert zu werden ist, müsste überprüft werden. Da wissenschaftliche Quellen bei so speziellen Themen oft rar sind, wird die Autorin wohl aus diesem Grund aus anderen Studienarbeiten zitiert hat. Die Literatur, mit welcher die Autorin arbeitet, ist überwiegend aktuell, wobei auch einige ältere Werke aus den letzten Jahrzehnten vorkommen. Da ich selber Akustiker bin, kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass in der Akustik im Laufe der Zeit neue Erkenntnisse hinzukamen. Diese bauen aufeinaner auf, statt alte zu widerlegen, weshalb ältere Werke im wesentlichen nicht an Relevanz verloren haben.

Quelle:

https://www2.spsc.tugraz.at/www-archive/downloads/DA_Balint_final.pdf