Hapticons sind haptische Muster wie ein benutzerdefiniertes Vibrationsmuster, das ein Telefon ausgibt, wenn ein bestimmter Freund anruft. Es kann auch verwendet werden, um komplexere Informationen zu kommunizieren, sogar das vollständige Alphabet, aber diese Muster müssen vorher gelernt werden und werden nur von einer bestimmten Gruppe von Menschen verstanden.
Ein wichtiger Faktor ist die Häufigkeit, mit der der Benutzer das Feedback erhält. Wenn er mehrmals am Tag damit in Berührung kommt, kann dies von Vorteil sein und sich schnell in seinen Alltag integrieren.
Mit Hapticons können auch Stimmungen bzw. Emotionen angemutet werden, die je nach Kontext einer Anwendung dem Nutzer etwas signalisieren.
Durch die Intensität bzw. durch die Frequenz eines Vibrationsmusters können bestimmte Reaktionen angemutet werden. Als Beispiel werden Vibrationsmuster mit einem gleichmäßig ansteigenden Frequenzband, von Nutzern durchwegs als positives Feedback wahrgenommen.
Die haptische Wahrnehmung ist ziemlich ähnlich zur auditiven Wahrnehmung. Haptisches Feedback sind Frequenzen die über die Haut wahrgenommen werden. Die menschliche Haut reagiert auf Frequenzen zwischen 0.4 und 1000 Hz. Im Frequenzbereich zwischen 300 und 400 Hz reagiert unsere Haut besonders empfindlich.
» At a location with high sensitivity a vibration can be of lower intensity to get the same perception of intensity. «
Rovers, A.F., van Essen, H.A., n.d. Using Active Haptic Feedback in Everyday Products.
In dieser Grafik werden die empfindlichsten Körperregionen dargestellt-
In diesem Blog beschäftige ich mich damit, welchen Stellenwert, Haptik & Feedback in unserem Alltag haben und wozu eine zusätzliche Ebene der Wahrnehmung dient. Ich finde es besonders spannend, das Thema Haptik in die digitale Welt mit einfließen zu lassen. Nur weil etwas digital ist, soll es nicht heißen, dass es nicht erlebbar oder spürbar ist.
Fragen mit denen ich mich beschäftige:
Wann ist der Einsatz von haptischem Feedback empfehlenswert?
Gute und schlechte Formen von Feedback?
Ist haptisches Feedback intuitiv?
Gibt es eine einheitliche Sprache für Feedback?
Gewollte vs. ungewolltes Feedback.
Aspekte der Barrierefreiheit.
Die Möglichkeiten der Interaktionen scheinen heutzutage unbegrenzt.
Viele unserer Schnittstellen sind durchwegs auf einem Touchscreen zu bedienen. Jedoch gibt es immer noch Anwendungsfälle, in denen ein reines Bedienen via Touch-Interaktion nicht ausreicht. Speziell im technischen und industriellen Bereich werden gerne analoge Knöpfe bevorzugt. Die Angst ist groß, dass auf einem Touchscreen gewisse Operationen unbeabsichtigt durchgeführt werden.
Durch eine zusätzliche Wahrnehmungsebene kann der Zustand einer ausgeführten Interaktion soweit emuliert werden, dass Nutzer die Veränderung des Zustands durch ein haptisches Feedback wahrnehmen können, beziehungsweise beim Einstellen eines Wertebereichs die aktuelle Position, beispielsweise eines Drehreglers, zumindest prozentuell, übersetzt wahrnehmen können. Jedoch beschränkt sich die Haptik nicht nur auf Bildschirme.
Durch den Einsatz von haptischen Feedbacks können mittels z.B.: Eingabeschnittstellen oder Wearables zusätzliche Ebenen der Steuerung/Wahrnehmung erzeugt werden um Menschen einen zusätzlichen Sinn in ihrer Wahrnehmung oder Interpretation von Einflüssen aus der Umwelt, die für den Menschen durchaus unsichtbar sein können, aber sich durch eine Haptik bemerkbar machen können.
Ein bekannter Hersteller von Computerperipherien ersetzt mittlerweile die mechanischen Teile seiner Computermaus durch Elektromagneten, mit denen es gezielt möglich ist, den Widerstand des Scrollrads zu beeinflussen. Am Beispiel: Logitech MX Anywhere 3 mit der Gerätesoftware „Logi Options“. So ist es möglich, dass das der Widerstand des Scrollrads, abhängig von der jeweiligen Situation und Software, geregelt wird. Somit spüren Nutzer, ob bzw. wie viel Widerstand das Scrollrad im aktuellen Moment bietet.
Abb.2: Screenshot Logitech Options MAC OSX
XEELTECH
Das österreichische Unternehmen Xeeltech fokussiert sich im Speziellen darauf, Drehgeber mit haptischen Funktionalitäten und Erweiterungen zu entwickeln. So ist es nun möglich, Werte durch vordefinierte Parameter fühlbar und erlebbar zu machen.