Art-Machine-Haptic

Affordance++

Das Projekt Affordance++ zeigt eine Möglichkeit, dass Objekte und Gegenstände den Nutzern zeigen wie sie zu verwenden sind. Mittels elektrischer Ströme werden die Muskeln der Probanden zu einer Bewegung animiert.

Am Beispiel des Experiments mit der Spraydose von Pedro Lopes werden Nutzer aufgefordert, mit einer Sprühdose, eine Form auf ein Blatt Papier zu sprühen. Alle Probanden wollten sofort mit dem Sprühen beginnen. Nun wurden diese aber durch die elektrische Muskelstimulation – EMS daran erinnert, die Dose vor der Benutzung zu schütteln, damit sich die Inhaltsstoffe in der Dose vermengen. Das Design einer Spraydose animierte die Nutzer nicht zum Schütteln. Pedro Lopes hat diesen wichtigen Schritt in sein Experiment integriert, um zu zeigen, wie es gelingt, dass Nutzer von Produkten und Objekten gelernt bekommen, wie diese ordnungsgemäß zu verwenden sind um mögliche Fehler in der Benutzung zu vermeiden.

Die Möglichkeit, mit virtuellen Objekten zu interagieren zeigt ebenso ein Experiment von Pedro Lopez. Ein Spieler bewegt sich mittels VR-Brille in einem virtuellen Raum. Beim Berühren von virtuellen Wänden erfahren die Spieler durch elektrische Signale ein haptisches Feedback. 

Die Aufgabe im Spiel ist es mit großen Würfeln zu interagieren und diese von A nach B zu befördern. Sobald der Spieler mit einem Würfel interagiert, wird die Masse des Würfels durch die elektrische Muskelstimulation – EMS Simuliert und überträgt sich somit auf den Spieler.

Das Projekt “Ad infinitum” von Pedro Lopez wurde im Jahr 2017 im Zuge des Ars Electronica Festivals vorgestellt. Die Installation zeigt, wie kinetische Energie von Menschen abverlangt werden kann indem mittels elektrischer Energie die Handgelenksmuskulatur stimuliert wird. 

Der Proband greift nun nach dem Griff und lässt die Muskelstimulation seine Muskeln in eine unwillkürliche und automatische Kurbelbewegung führen. Diese kinetische Energie von der Kurbel wird über einen Dynamo in die Maschine zurückgeführt und zur Stimulation wiederverwendet.

Sources:

https://ars.electronica.art/festival/

http://plopes.org/project/ad-infinitum/

https://www.materialtimes.com/

https://www.mentalfloss.com/article/93736

Alexander Moser
https://www.alexander-moser.at/

haptic pattern- Alexander Moser - User Experience Design - Grafikdesign

Haptik & Feedback

Einführung

In diesem Blog beschäftige ich mich damit, welchen Stellenwert, Haptik & Feedback in unserem Alltag haben und wozu eine zusätzliche Ebene der Wahrnehmung dient. Ich finde es besonders spannend, das Thema Haptik in die digitale Welt mit einfließen zu lassen. Nur weil etwas digital ist, soll es nicht heißen, dass es nicht erlebbar oder spürbar ist. 

Fragen mit denen ich mich beschäftige:

  • Wann ist der Einsatz von haptischem Feedback empfehlenswert? 
  • Gute und schlechte Formen von Feedback?
  • Ist haptisches Feedback intuitiv?
  • Gibt es eine einheitliche Sprache für Feedback?
  • Gewollte vs. ungewolltes Feedback.
  • Aspekte der Barrierefreiheit.

Die Möglichkeiten der Interaktionen scheinen heutzutage unbegrenzt.

Viele unserer Schnittstellen sind durchwegs auf einem Touchscreen zu bedienen. Jedoch gibt es immer noch Anwendungsfälle, in denen ein reines Bedienen via Touch-Interaktion nicht ausreicht. Speziell im technischen und industriellen Bereich werden gerne analoge Knöpfe bevorzugt. Die Angst ist groß, dass auf einem Touchscreen gewisse Operationen unbeabsichtigt durchgeführt werden. 

Durch eine zusätzliche Wahrnehmungsebene kann der Zustand einer ausgeführten Interaktion soweit emuliert werden, dass Nutzer die Veränderung des Zustands durch ein haptisches Feedback wahrnehmen können, beziehungsweise beim Einstellen eines Wertebereichs die aktuelle Position, beispielsweise eines Drehreglers, zumindest prozentuell, übersetzt wahrnehmen können. Jedoch beschränkt sich die Haptik nicht nur auf Bildschirme. 

Durch den Einsatz von haptischen Feedbacks können mittels z.B.: Eingabeschnittstellen oder Wearables zusätzliche Ebenen der Steuerung/Wahrnehmung erzeugt werden um Menschen einen zusätzlichen Sinn in ihrer Wahrnehmung oder Interpretation von Einflüssen aus der Umwelt, die für den Menschen durchaus unsichtbar sein können, aber sich durch eine Haptik bemerkbar machen können. 

Haptisches Feedback

Abb.1: Haptisches Feedback – http://kentlyons.net/images/touch-vt.png_

LOGITECH

Ein bekannter Hersteller von Computerperipherien ersetzt mittlerweile die mechanischen Teile seiner Computermaus durch Elektromagneten, mit denen es gezielt möglich ist, den Widerstand des Scrollrads zu beeinflussen. Am Beispiel: Logitech MX Anywhere 3 mit der Gerätesoftware „Logi Options“. So ist es möglich, dass das der Widerstand des Scrollrads, abhängig von der jeweiligen Situation und Software, geregelt wird. Somit spüren Nutzer, ob bzw. wie viel Widerstand das Scrollrad im aktuellen Moment bietet.

LogiOptions MAC OSX

Abb.2: Screenshot Logitech Options MAC OSX

XEELTECH

Das österreichische Unternehmen Xeeltech fokussiert sich im Speziellen darauf, Drehgeber mit haptischen Funktionalitäten und Erweiterungen zu entwickeln. So ist es nun möglich, Werte durch vordefinierte Parameter fühlbar und erlebbar zu machen. 

Xeeltech – IFA 2020 Berlin

Quellen

Preim Bernhard, Dachselt Raimund: Interaktive Systeme 
2. Auflage – Berlin/Heidelberg: Springer-Verlag 2015 

Haptics in UX – 07. Dezember 2020
https://uxplanet.org/how-haptics-changed-the-game-of-usability-3ff3ae2c22e4

Basics of haptic responses – 07. Dezember 2020
https://medium.com/@martynreding/basics-of-designing-haptic-responses-63dc6b52e010

Haptic UX: The design guide for building touch experiences – 07. Dezember 2020
https://medium.muz.li/haptic-ux-the-design-guide-for-building-touch-experiences-84639aa4a1b8

Xeeltech – 07. Dezember 2020
https://www.xeeltech.com_

Haptisches Feedback in Touchanwendungen – 07. Dezember 2020
https://www.interelectronix.com/de/haptisches-feedback-in-touchanwendungen.html

Logitech MX Anywhere 3 – 07. Dezember 2020
https://www.logitech.com/de-at/products/mice/mx-anywhere-3.910-005989.html_

Alexander Moser
https://www.alexander-moser.at/